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Situativer Führungsstil: Flexibilität statt Stumpfsinn

Veröffentlicht am 13.04.2017
Situativer Führungsstil: Flexibilität statt Stumpfsinn
Hier erfahren Sie, was ein situativer Führungsstil ist, wie er funktioniert und welche Stärken sowie Schwächen er mitbringt.
Führungskonzepte gibt es viele an der Zahl und wie immer im Leben bringt jedes seine individuellen Vor- und Nachteile mit sich. „Individuell“ – genau das ist hier das Stichwort. Das Problem an der Pauschalisierung eines Führungsstils ist es nämlich, dass jeder Mitarbeiter individuell ist und daher auch spezielle Bedürfnisse sowie Grenzen mitbringt. Während bei dem einen der autoritäre Führungsstil vielleicht beste Ergebnisse hervorbringt, erwirkt er bei dem anderen Trotzreaktionen oder Unzufriedenheit, auf Dauer vielleicht sogar einen Jobwechsel oder eine Erkrankung wie das Burnout-Syndrom. Dass es in der Führung eines Unternehmens deshalb kein pauschales „Richtig“ oder „Falsch“ gibt, diese Erkenntnis rückt immer mehr ins Bewusstsein der Schweizer Führungsetagen. Stumpfsinnig durchgezogene Führungskonzepte gehören der Vergangenheit an. Die Führung der Zukunft ist hingegen flexibel und geht individuell auf den einzelnen Mitarbeiter ein. Eine – wenn auch nicht die einzige – Möglichkeit ist hierfür der sogenannte situative Führungsstil.


– by co2-kommunikation.ch –


Wie der Name bereits vermuten lässt, handelt es sich beim situativen Führungsstil um ein Konzept, bei welchem sich die Art und Weise der Führung stets an die entsprechende Situation anpasst, einerseits auf die äusseren Gegebenheiten wie die Aufgabe, das Projekt oder die Tageszeit, andererseits aber auch auf den individuellen Mitarbeiter, seine Bedürfnisse, Wünsche, Talente und Grenzen. So bedürfen jede Situation sowie jeder Mitarbeiter einen unterschiedlichen Führungsstil. Wer zum Beispiel gut eingearbeitet ist und selbstständig sowie eigenverantwortlich Aufgaben erledigen kann, dem können Sie unter Zeitdruck auch einmal kurze „Kommandos“ im autoritären Führungsstil zukommen lassen – er wird wissen, was zu tun ist.


Menschen sind keine Maschinen – deshalb muss Führung flexibel sein

Anders bei einem Berufseinsteiger oder neuen Mitarbeiter in der Einarbeitungsphase: Hier benötigen Sie deutlich mehr Fingerspitzengefühl. Der Angestellte muss sich erst im neuen Umfeld zurechtfinden und Sie als Führungskraft sollten im ersten Schritt seine Fähigkeiten, das Knowhow, die Soft Skills sowie individuellen Talente des Mitarbeiters kennenlernen – ebenso natürlich auch seine Schwächen und Grenzen – um ihn optimal fördern und fordern zu können. Ausführliche Kommunikation ist deshalb bei diesen Mitarbeitern in dieser speziellen Phase („Situation“) besonders wichtig. Aus diesem Beispiel wird aber auch deutlich: Irgendwann ist der Angestellte eingelernt und dann können Sie vielleicht je nach Wunsch und Bedarf zu einer autoritären Führung oder einer Führung auf Augenhöhe übergehen. Der situative Führungsstil ist deshalb ein temporärer, sich stetig verändernder und vor allem flexibler Führungsstil.


Situative Führung ist mehr als nur „Charaktersache“

Dass der adäquate Führungsstil stets auch vom Charakter des betreffenden Mitarbeiters abhängt, dürften Sie als Führungskraft zum Beispiel im Zuge des „Eseltreiberspiels“ oder durch ähnliche Konzepte in zahlreichen Seminaren und Weiterbildungen bereits verinnerlicht haben. Doch moderne Führung muss sich eben nicht nur flexibel an den jeweiligen Angestellten anpassen, sondern auch an dessen individuelle Situation. Nur so können Sie das Beste aus jedem einzelnen Mitarbeiter herausholen und dadurch das Unternehmen als Gesamtheit stärken sowie stabil auf dem Markt positionieren. Situative Führung – und da sind sich die Experten sicher – ist deshalb das Konzept von morgen!
 
 
Bildquelle: Thinkstock