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Kinder oder Karriere?

Veröffentlicht am 07.01.2016
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Immer noch müssen sich die Frauen in der Schweiz für einen der beiden Lebenswege entscheiden, denn unter einen Hut lassen sich die Familienplanung und eine Karriere in der Industrie bis heute kaum bringen.
Trotz Teilzeitarbeit, Tagesstätten und Home-Office bleibt der Traum von Kindern und Karriere bis heute nur ein Traum. Was in der Theorie möglich wäre, wird in der Praxis nicht umgesetzt und für Sie als Power-Frau heisst es dennoch: Möchten Sie Kinder oder eine Karriere?
 
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60 Prozent der Frauen gehen in der Schweiz einer Teilzeitarbeit nach, nur 1,6 Prozent sind es bei den Männern. Dabei wäre es heutzutage durchaus denkbar, dass beide Elternteile die Kindererziehung zu gleichen Teilen übernehmen und so auch beide eine Chance auf beruflichen Erfolg haben. Viele Firmen werben zudem mit flexiblen Arbeitszeiten, innovativen Konzepten wie Job-Sharing oder die Verlagerung der Arbeitsstätte ins Home-Office. Die Frage ist aber: Wieso arbeiten dennoch so viele Frauen langfristig nur in Teilzeit und lassen sich so die Chance auf eine Karriere entgehen?
 
Umfragen bestätigen: Viele Frauen hätten gerne Kinder und dennoch eine Karriere
 
Es scheint zumindest nicht daran zu liegen, dass sich die Frauen in der Schweiz keine Karriere wünschen. Im Gegenteil: Die Entscheidung zwischen Kindern und Karriere fällt häufig schwer. Der Wunsch nach einer gesunden Mischung wächst zunehmend. Zudem möchten die Frauen die zahlreichen weiteren Nachteile einer Teilzeitarbeit nicht länger in Kauf nehmen, welche neben den geringen Aufstiegschancen auch
 
  • ungesicherte Arbeitsverhältnisse,
  • geringe Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung und
  • eine schlechte soziale Absicherung sind.
 
Das Karriereaus kommt schnell
 
Doch selbst wenn Sie keine Kinder möchten, bis heute werden Frauen nachweislich bei der Einstellung sowie Beförderung benachteiligt. Junge Bewerberinnen im gebärfähigen Alter werden vermehrt mit fadenscheinigen Begründungen abgelehnt und ab einer bestimmten Führungsebene scheint Schluss zu sein. Während immerhin 40 Prozent der Frauen eine Vorgesetztenfunktion innehaben, sind sie nämlich bislang in den höchsten Führungsebenen der Industrie kaum zu finden. Tatsächlich sind bis heute Kinder das Aus für die Karriere einer Frau.
 
Wie lassen sich Kinder und Karriere unter einen Hut bringen?
 
Eine spannende Frage wäre also: Was können Sie dagegen tun? Während das Umdenken in der Industrie nämlich nur sehr langsam vorangeht, müssen Sie Ihren Kinderwunsch reichlich gut planen, wenn Sie diesen mit einer Karriere vereinbaren möchten. Viele Frauen werden deshalb nun entweder sehr jung oder erst um die 40 Mutter, um ihre Karriere eben anschliessend oder zuvor verfolgen zu können. Tatsächlich haben Mütter auf dem Arbeitsmarkt dann eine bessere Chance, wenn sie noch sehr jung sind. Sobald die Kinder in den Kindergarten oder die Schule gehen, können Sie so theoretisch beruflich voll durchstarten und sich langsam die Karriereleiter hinauf kämpfen. Denn wer bereits Kinder hat, wird nachweislich eher eingestellt und schneller befördert, da das „Risiko“ einer erneuten Schwangerschaft geringer ist.
 
„Frauen können nicht gewinnen“
 
Das Problem ist allerdings selbst dann: Egal, ob Sie Mutter sind oder nicht, Frauen werden in der Schweiz immer noch deutlich schlechter bezahlt als Männer, und zwar für dieselbe Arbeit. Dr. Gratell, ein renommierter Forscher, brachte den Teufelskreis daher erst kürzlich auf den Punkt: „Frauen können nicht gewinnen. Frauen mit Kindern werden dafür beschuldigt, Mutterschaft mit bezahlter Arbeit zu verbinden - und Frauen ohne Kinder werden ausgeschlossen, weil sie keine Mütter sind."

Foto: Thinkstock