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Was bringt das alles? Die Sinnfrage im Job.

Veröffentlicht am 24.12.2018 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Was bringt das alles? Die Sinnfrage im Job.

Wenn Menschen daran zweifeln, dass ihre Arbeit einen Sinn hat, der über die reine Umsatzgenerierung hinaus geht, ist das nicht einfach als Motivationskrise abzutun. Abhilfe schafft wohl nur die Vermittlung eines tatsächlich vorhandenen höheren Werts der Arbeit – oder die persönliche Neuorientierung.

Die Frage, ob eine Arbeit Sinn macht, wird höchst unterschiedliche Antworten nach sich ziehen. Manch einem wird es schlicht egal sein: Er oder sie tut einfach den Job und verabschiedet sich danach in den Feierabend. Ein anderer macht sich vielleicht Gedanken darüber, ob die jedes Jahr aufs Neue von der Unternehmensleitung definierten Wachstum       sziele irgendeine gesamtgesellschaftliche Bedeutung aufweisen – immerhin produziert man doch nur austauschbaren Elektrokram.

Wieder ein anderer wird ob der schlechten Umweltbilanz des Unternehmens, für das er arbeitet, vielleicht bereits mit regelmäßigen Verzweiflungsschüben kämpfen. Sein Tun würde er mitunter als das Gegenteil von Sinn bezeichnen.

Einflussnahme ist nicht immer möglich

Je nachdem, auf welcher Ebene im Unternehmen man sich befindet und welchen Einfluss die eigene Arbeit tatsächlich auf die Gesamt-Performance hat, kann der gesellschaftliche Mehrwert gesteigert werden: Produktionsabläufe zu optimieren und damit die Energie- und Umweltbilanz zu verbessern ist sicher nie ein Fehler. Aber eine solche Einflussnahme ist eben nicht für jeden und in jedem Fall möglich. Ohne grundsätzlich zu resignieren, sollte man sich in einer solchen Situation doch auch eingestehen, dass man die kritisierten Zustände eben nicht alleine ändern kann.

Klar ist, dass die romantische Vorstellung, mit seiner täglichen Arbeit Menschen direkt zu helfen, in den meisten Produktionsstätten nicht zu verwirklichen ist. Auch wer im Verkauf tätig ist – egal ob im Einzelhandel oder als Vertreter für einen Automobilzulieferer – wird sein Gegenüber nicht mit jedem Geschäftsabschluss glücklich machen. Ebenso klar ist, dass nicht jeder Mensch für die Arbeit in Sozial- und Pflegeberufen geeignet ist. So sehr man selbst es auch glauben möchte, wenn der Leidensdruck im beruflichen Alltag zu groß wird.

Engagement für Mensch und Umwelt

Was also tun, um nicht in eine größere Krise zu schlittern? Wer seiner Profession grundsätzlich treu bleiben möchte, kann damit beginnen, Mitbewerber des eigenen Dienstgebers zu analysieren. Wird der Umweltgedanke dort vielleicht besser – oder überhaupt – in der Produktion berücksichtigt? Engagiert sich das Unternehmen für die Schwächeren in der Gesellschaft – seien es Obdachlose, Geflüchtete, chronisch Kranke oder Waisen? Das kann die Identifikation der Mitarbeitenden mit ihrer Arbeit und die Loyalität zum Unternehmen deutlich stärken. Wer hingegen direkt mit diesen auf Hilfe angewiesenen Menschen arbeiten will, wird seiner Erfüllung wohl nur über eine berufliche Neuorientierung näherkommen.