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Digitaler Nomade in Festanstellung? Wieso nicht!

Veröffentlicht am 01.03.2018 von co2-kommunikation.ch
Digitaler Nomade in Festanstellung? Wieso nicht!

Das Arbeitsmodell des digitalen Nomaden ist noch recht neu und erst durch die Digitalisierung entstanden. Bislang ziehen aber vor allem Freelancer als digitale Nomaden um die Welt. Wird das flexible Arbeitskonzept irgendwann auch in Festanstellung möglich sein? Hier finden Sie einen spannenden Ausblick in die Zukunft der Arbeit.

Über die Schattenseiten des Lebens- und Arbeitsmodells als digitaler Nomade wurde bereits im Artikel «Digitale Nomaden arbeiten weniger? Falsch!» berichtet. Doch die Digitalisierung macht dieses flexible Arbeitskonzept längst nicht mehr nur für Selbstständige möglich. Das Leben als digitaler Nomade in Festanstellung ist durchaus denkbar – in der Schweiz aber noch wenig verbreitet. Ob da nur die Scheu der Arbeitgeber vor einer Innovation dieser Tragweite dahintersteckt, ist fraglich. Denn auch viele Arbeitnehmer scheinen bisher vor dem Modell des um die Welt reisenden Nomaden zurückzuschrecken. Wie soll das ablaufen? Kann das überhaupt funktionieren? Für wen ist das Arbeitsmodell geeignet? Und was muss bei der Entscheidung für das digitale Nomadentum bedacht werden? Folgend finden Sie die Antworten auf die häufigsten Fragen zum Thema «Digitaler Nomade in Festanstellung».

Frage 1: Ist das digitale Nomadentum ein Entweder-oder? 
Gerade bei solch neuen Arbeitskonzepten wie jenem der digitalen Nomaden kann es für Arbeitnehmer und Arbeitgeber sinnvoll sein, erst einmal einen Testlauf durchzuführen. Viele Mitarbeiter haben nämlich Sorge, dass ungeahnte Nachteile auf sie warten oder sie aus anderen Gründen plötzlich merken, dass das digitale Nomadentum doch nicht für sie geeignet ist – und dass sie dann nicht mehr in ihr vorheriges Arbeitsmodell zurückkehren können. Sinnvoll wäre es daher, zum Beispiel erst einmal für zweiwöchige Ferien oder ein halbjähriges Sabbatical eine Variante des digitalen Nomadentums zu testen. So können Arbeitgeber und Arbeitnehmer anschliessend einvernehmlich entscheiden, ob das flexible Arbeitsmodell weitergeführt werden soll. Die Antwort lautet also: Nein, bestenfalls ist das digitale Nomadentum kein Entweder-oder, sondern eine denkbare Variante für Mitarbeiter, die gerne mehr reisen würden als ihre Urlaubstage bislang erlauben.

Frage 2: Welche Jobs ermöglichen das Leben als digitaler Nomade? 
Nicht ohne Grund hat sich das Arbeitsmodell des digitalen Nomadentums bislang eher unter Freelancern und Solo-Selbstständigen durchgesetzt – jenen Arbeitenden also, die ihre Zeit ohnehin im Homeoffice oder in einem Einzelbüro verbringen und den Grossteil der Kommunikation, zum Beispiel mit Kunden, über digitale Wege handhaben. Sind diese Voraussetzungen auch in Ihrem Job erfüllt, steht dem Leben als digitaler Nomade in Festanstellung prinzipiell nichts im Wege. Vorausgesetzt natürlich, der Arbeitgeber macht mit. Wo Sie hingegen Präsenz zeigen müssen, grosse Maschinen für Ihre Arbeit benötigen, viele Kundengespräche tätigen – oder aus anderen Gründen bei der Arbeit örtlich gebunden sind – dürfte das digitale Nomadentum als Sonderform der Remote Work nur in Ausnahmefällen sinnvoll sein.

Frage 3: Wo liegen die «Fallen» bei der Remote Work? 
Dass das Konzept des digitalen Nomadentums funktionieren kann, haben unzählige Freelancer und so mancher Festangestellter bereits bewiesen. Dennoch bringt es dieselben Schwierigkeiten mit sich, wie die «normale» Remote Work auch: Sie sind weniger am Arbeitsplatz präsent und verschwinden dadurch schnell vom Radar, wenn es um Beförderungen, Projektleitungen, Gehaltserhöhungen & Co geht. Gleichzeitig müssen Sie mehr Zeit in die digitale Kommunikation investieren, da persönliche Gespräche nicht möglich sind und dadurch schnell Missverständnisse entstehen.

Schlussendlich handelt es sich um einen Lebens- und Arbeitsstil, der gewiss nicht für jeden geeignet ist. Doch das flexible Arbeitsmodell könnte in naher Zukunft auch für Festangestellte interessant werden, beispielsweise als Alternative zum Sabbatical.

Bildquelle: iStock