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Was Schweizer HR-Manager von Skandinavien lernen können

Veröffentlicht am 19.10.2017
Was Schweizer HR-Manager von Skandinavien lernen können
Die Schweizer HR-Manager können sich von den Skandinaviern hinsichtlich der Gestaltung einer Arbeitskultur noch eine Menge abschauen.

Nur zufriedene Mitarbeiter sind gute Mitarbeiter. Das ist eine Devise, welche sich die Schweizer Unternehmen hinter die Ohren schreiben sollten. Bislang wird auf die Zufriedenheit der Angestellten nämlich nur in wenigen Firmen Wert gelegt. Stattdessen geht es um Zielvorgaben, Einsparungen und Leistung. Mittlerweile macht sich aber in immer mehr Branchen der Fachkräftemangel bemerkbar und in diesem Zuge können sich hoch qualifizierte Bewerber ihren Arbeitgeber beinahe frei aussuchen. Sie wählen aus zwei, fünf oder mehr Jobangeboten und dabei natürlich jenes aus, welches sie mit hoher Wahrscheinlichkeit am zufriedensten stimmen wird. Stichworte wie das Employer Branding des Unternehmens, Mitarbeiterzufriedenheit oder ein gutes Arbeitsklima gewinnen in diesem Zuge an Bedeutung. Nur leider wissen viele Schweizer HR-Manager überhaupt nicht, wie man Bewerber beziehungsweise Arbeitnehmer „zufrieden“ stimmt. An dieser Stelle lohnt sich ein Blick nach Skandinavien.  


In Schweden, Norwegen und Finnland sind die Unternehmen nämlich deutlich experimentierfreudiger als in der Schweiz. Dementsprechend viele Pilotprojekte gibt es hier, beispielsweise für interessante Modelle wie den Sechs-Stunden-Arbeitstag oder das bedingungslose Grundeinkommen. Und auch, wenn nicht alle dieser Testprojekte von Erfolg gekrönt sind, so waren es in der Vergangenheit zumindest genügend, um eine gänzlich andere Arbeitskultur zu entwickeln, wie sie hierzulande üblich ist – mit Erfolg, denn in Skandinavien leben die mitunter zufriedensten Arbeitnehmer der Welt. Der Mut scheint sich also auszuzahlen und auch die Schweiz kann von dem Vorbild Skandinavien noch eine Menge lernen. Aber was?

Die einzigartige Arbeitskultur in Skandinavien
Tatsächlich ist die Arbeitskultur in Skandinavien bis dato einzigartig. Nicht nur einige, sondern eine ganze Reihe an grossen und kleinen Unternehmen setzt auf:
 
  • flache Hierarchien
     
  • Diversity Management
     
  • Teamwork
     
  • Mitarbeitermotivation

All diese Argumente lesen sich in einer Stellenausschreibung im Sinne des Employer Brandings zwar gut, in der Praxis werden diese in der Schweiz aber bislang nur selten umgesetzt. Und wer seine Versprechungen nicht halten kann, der verliert die begehrten Fachkräfte in Rekordzeit wieder an die Konkurrenz. Schweizer Unternehmen sollten sich deshalb ein Beispiel an diesen vier Säulen der skandinavischen Arbeitskultur nehmen und diese auch konkret umsetzen. Dadurch hätten sie gegenüber ihrer Konkurrenz in Zeiten des Fachkräftemangels einen wichtigen Wettbewerbsvorteil. Wichtig ist dafür, dass diese Säulen von jedem Mitarbeiter im Unternehmen – vom CEO bis zum Praktikant – mitgetragen werden. Nur so kann das „skandinavische“ Arbeitsmodell funktionieren und langfristig Früchte tragen. Bis es so weit ist, wird es allerdings noch einige Zeit brauchen, schliesslich sind wir Schweizer gegenüber den Skandinaviern eben äusserst traditionell, konservativ und wenig experimentierfreudig – auch im HR-Management.




– by co2-kommunikation.ch –


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