Im Sinne des Team-Buildings spielen gemeinsame Zeiten abseits der üblichen beruflichen Verpflichtungen eine wichtige Rolle. Dienstgeber sollten im Auge behalten, dass entsprechende Events auch von allen Mitarbeitenden wahrgenommen werden können.
Man hört immer wieder davon, dass die wirklich wichtigen Entscheidungen in den Unternehmen nach Dienstschluss getroffen würden. Dies mag übertrieben sein, jedoch steckt ein wahrer Kern in dieser Ansage: Wer sich nach Dienstschluss mit den Kollegen auf ein Feierabend-Bier begibt, wächst mitunter stärker in ein Team hinein, lernt die Mitarbeitenden besser kennen - und könnte bei Entscheidungen über interne Umstrukturierungen und Beförderungen eher berücksichtigt werden.
Die rein männliche Formulierung dieser Möglichkeit ist beabsichtigt, da das erwähnte Feierabend-Bier auch im Jahr 2018 immer noch eher eine Männer-Sache ist. Nicht zuletzt zum Beispiel wegen daheim wartender Hausarbeit und Kinderbetreuungspflichten, die bekanntlich überdurchschnittlich oft von Frauen wahrgenommen werden.
Vom „Einstand“ bis zur Weihnachtsfeier
Grund genug also, über die Bedeutung von „offiziellen“ Team-Events nicht nur für die Gleichberechtigung der Geschlechter sondern für das allgemeine Team-Building zu reden. Zum einen sind darunter durchaus Events mit einem feierlichen Charakter zu verstehen - allen voran die Weihnachtsfeier, in deren Rahmen das ablaufende Geschäftsjahr analysiert und besondere Highlights hervor gehoben werden. Aber auch der „Einstand“ eines neuen Kollegen oder der Aufstieg in die Team-Leitung oder ins höhere Management einer langjährigen Kollegin fallen in die Kategorie betrieblicher Feiern - die durchaus auch eher kurzfristig angesetzt werden können.
Im Rahmen der üblichen Verpflichtungen
Nicht zu unterschätzen ist auch der Betriebsausflug, wenn es um die Festigung des Teams und das gegenseitige Kennenlernen geht. Fortbildungen - vielleicht sogar mehrtätig und außerhalb des üblichen Betriebs - stellen ebenfalls eine interessante Kategorie an Events im Arbeitsumfeld dar.
Gerade um zu verhindern, dass immer nur dieselben Personen Gelegenheit haben, ihre berufliche Beziehung zu vertiefen, sollte bewusst versucht werden, Team-Events auch untertags zu organisieren. Natürlich kann es schwieriger sein, eine Fortbildung am Vormittag anzubieten, wenn Ihr Business darauf abzielt, in dieser Zeit Kunden zu beraten. Auf der anderen Seite ist zu berücksichtigen, dass Zusammenkünfte am späteren Nachmittag, gut gemeint mit „Open End“ charakterisiert, für viele Mitarbeitende hinsichtlich ihres Privatlebens eben ein organisatorisches Problem darstellen können.
Hinschauen - aber keine Vorwürfe machen
Wenn die betroffenen Kolleginnen und Kollegen es partout nicht schaffen, sich für diese „lockeren“ Arbeitstermine freizuspielen, sollte ihnen die Sache nicht noch erschwert werden, indem 1.) dauernd nach dem „Warum“ gefragt wird oder 2.) gar Vorwürfe gemacht werden. Anders sieht es aus, wenn jemand offensichtlich versucht, möglichst alle gemeinsamen Events zu meiden - von der Weihnachtsfeier über den Betriebsausflug bis zur Einstandfeier. In so einem Fall sollten Vorgesetzte das Gespräch suchen um heraus zu finden, ob vielleicht eine tiefer gehende Unzufriedenheit mit der Arbeitssituation oder ein Streit mit Kolleginnen und Kollegen die Ursache sein könnten.