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Jobsuche mal anders

Veröffentlicht am 30.09.2017
Jobsuche mal anders
Fünf Tipps für einen erfolgreichen Karrieremesse-Besuch  
Von Sabine Schmidt*
 
Die wohl grösste Hürde auf dem Weg zu einem neuen Job ist die Einladung zu einem persönlichen Gespräch. Ganz anders stellt es sich auf Karrieremessen dar: Hier haben Bewerber die Chance, direkt mit dem Wunscharbeitgeber in Kontakt zu treten und sich persönlich vorzustellen. Um dabei den bestmöglichen Eindruck zu hinterlassen, hilft vor allem eine gute Vorbereitung. Fünf Tipps für einen erfolgreichen Jobmesse-Besuch.

Eine Strategie zurechtlegen  
Sie sind motiviert und flexibel? Das lesen und hören Personalverantwortliche täglich. Überlegen Sie sich vor der Messe, wie Sie sich ideal präsentieren können. Floskeln bleiben bei keinem Ansprechpartner im Gedächtnis. „Wer gut vorbereitet sein möchte, übt seine Selbstpräsentation und schneidet diese auf das jeweilige Unternehmen und die Anforderungen des Jobs zu“, sagt Headhunter Sebastian Hergott, der Kandidaten unter anderem an der MINT-Karrieremesse „advanceING“ in Zürich berät. „Begründen Sie, warum eine Eigenschaft auf Sie zutrifft. Das wirkt überzeugender. Dazu können Sie beispielsweise kurz auf ein Projekt aus der Vergangenheit eingehen, bei dem Sie von einem bestimmten Persönlichkeitsmerkmal profitieren konnten.“

Den Messetag taktisch klug planen
Konzentrieren Sie sich vor allem auf die Unternehmen, die Sie wirklich interessieren und die am besten zu Ihren Fähigkeiten passen. Schauen Sie dazu bereits im Vorfeld in das Online-Ausstellerverzeichnis und informieren Sie sich über die Firmen. „Auch an einer Messe können Gespräche eine halbe Stunde und länger dauern“, sagt Sebastian Hergott. „Nach mehreren intensiven Gesprächen lässt die Konzentration nach. Daher ist es wichtig, Prioritäten zu setzen und vorher zu wissen, wo Sie sich auf jeden Fall vorstellen möchten.“ Ein weiterer Tipp: Besuchen Sie den Stand Ihres Traumarbeitgebers nicht gleich als erstes. Wer sich bei anderen Gesprächen etwas warmläuft, hinterlässt oft einen sichereren Eindruck

Mit gezielten Fragen die Gesprächsführung erleichtern
Mit einem fremden Menschen eine Unterhaltung zu beginnen, ist nicht immer einfach. Das kann auf Jobmessen besonders gelten, denn hier stehen nicht nur Besucher, sondern auch Aussteller unter Leistungsdruck. „Nachdem der Kandidat sich kurz vorgestellt hat, kann er mit einer gezielten Frage das Gespräch in Gang bringen“, sagt Sebastian Hergott. „Besucher können fast alles fragen, was sie interessiert und ihnen bei der Entscheidung für oder gegen eine Bewerbung hilft. Ein ideales Thema für den Anfang sind zum Beispiel die Einstiegsmöglichkeiten in einem bestimmten Bereich.“ Mit gezielten Fragen zu einem aktuellen Projekt des Unternehmens können Sie Ihr Interesse unterstreichen. Denn damit signalisieren Sie, dass Sie sich intensiv mit dem Arbeitgeber beschäftigt haben. Dies bietet sich jedoch nur an, wenn bei Ihrer Recherche auch tatsächlich Fragen unbeantwortet geblieben sind – bleiben Sie möglichst authentisch.

Aktiv nachfragen, wie es weitergeht Auf Messen reicht es aus, einen einseitigen Lebenslauf parat zu haben. Dieser sollte vor allem übersichtlich gestaltet sein, damit die wichtigsten Informationen schnell erfassbar sind. Der Grund: Viele Personaler entscheiden innerhalb weniger Sekunden, ob der Lebenslauf vielversprechend ist. „Wie nach der Messe mit den gesammelten Kontakten und Lebensläufen umgegangen wird, variiert von Unternehmen zu Unternehmen“, sagt Sebastian Hergott. „Daher empfehle ich, nicht einfach den Lebenslauf zu hinterlassen, sondern aktiv nachzufragen, wie der mögliche Arbeitgeber vorgeht.“ Manche Unternehmen möchten beispielsweise eine zusätzliche Online-Bewerbung bekommen. Wer genau geklärt hat, was gewünscht ist, ist klar im Vorteil.

Rahmenprogramm nutzen
Jobmessen wie die „advanceING“ in Zürich bieten meist eine kostenfreie Karriereberatung an. Hier haben Besucher die Chance, ein professionelles und unabhängiges Feedback zu erhalten. Wer sich noch nicht ganz sicher ist, wie es beruflich weitergehen soll, kann sich auch in Sachen Laufbahnplanung wertvolle Tipps holen. Um mit interessanten Unternehmen ins Gespräch zu kommen, bietet sich zudem das Vortragsprogramm an. „Keynotes halten meist Mitarbeiter in höheren Positionen“, sagt Sebastian Hergott. „Manchmal gibt es die Situation her, dass Bewerber im Anschluss noch mit dem Vortragenden ins Gespräch kommen können. Dies ist eine gute Möglichkeit, um Interesse zu zeigen und vielleicht sogar direkt bei einem Entscheidungsträger einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen.“
 
Die Karrieremesse advanceING richtet sich an Nachwuchs-, Fach- und Führungskräfte aus den MINT-Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Sie findet am 17.Oktober 2017 an der Messe Zürich statt. Der Eintritt ist kostenlos. (www.advanceing.ch)
 
*Sabine Schmidt ist Geschäftsführerin der Personalmarketing-Agentur Dr. Schmidt & Partner GmbH aus Kastanienbaum.


Bildquelle: Thinkstock