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Feierabend ist mehr als „nur“ freie Zeit

Veröffentlicht am 11.01.2018 von co2-kommunikation.ch
Feierabend ist mehr als „nur“ freie Zeit

Der Feierabend ist für Ihre Karriere und Ihre Gesundheit wichtiger als Sie vielleicht denken. Lesen Sie hier mehr über die wahre Bedeutung der freien Zeit.

Im Zuge der Digitalisierung verschwimmen Arbeits- und Freizeit immer mehr. Viele Menschen checken nach Feierabend noch via Smartphone ihre geschäftlichen E-Mails oder sind auch im Urlaub für den Chef erreichbar. Einige arbeiten im Homeoffice, andere können sich ihre Arbeitszeit mittlerweile dank „Remote Work“ oder Selbstständigkeit sogar vollkommen frei einteilen. So oder so gibt es viele Gründe, weshalb immer mehr Schweizer keinen (regelmässigen) Feierabend mehr haben. Sie haben Schwierigkeiten damit, eine klare Grenze zwischen Arbeits- und Privatleben zu ziehen und sind quasi 24/7 im Bereitschaftsmodus. Was für die Arbeitgeber ein wahres Geschenk ist – zumindest auf kurze Sicht – wird für die Arbeitnehmer zunehmend zur Belastung. Was folgt, ist früher oder später eine Erkrankung wie das Burnout-Syndrom. Plötzlich entsteht eine „Lose-Lose-Situation“. Und das ist noch nicht einmal der einzige Grund, weshalb ein fixer Feierabend so ungemein wichtig ist.

Vielleicht wird es Zeit für ein Plädoyer. Ein Plädoyer, um wieder den klassischen Feierabend einzuführen, welcher in so vielen Berufen mehr und mehr zur Ausnahme wird als zur Regel. Denn auch, wenn der 24/7 arbeitende Angestellte aus Arbeitgebersicht vielleicht attraktiv klingt, bringt das Modell auf lange Sicht auch für ihn ausschliesslich Nachteile. Wieso?

  1. Abschalten: Wenn kein klarer Feierabend besteht, schaltet der Arbeitnehmer nie gedanklich ab. Er sitzt am Abend vielleicht zuhause vor dem TV oder spielt mit den Kindern, checkt aber dennoch regelmässig die E-Mails oder denkt noch über ein Projekt nach. Das gedankliche Abschalten ist aber unerlässlich, damit sich das Gehirn regenerieren kann. Passiert dies nicht, drohen auf lange Sicht psychische Folgen wie eine Überlastungsdepression, Angststörungen & Co.
  2. Gesundheit: Doch nicht nur aus psychischer, sondern auch aus körperlicher Sicht ist ein Leben ohne Feierabend eine echte Gefahr für die Gesundheit. Schlafprobleme, Migräne, Burnout-Syndrom, Rückenschmerzen & Co – das sind nur einige Beschwerden, welche durch den Dauerstress eines Lebens ohne Feierabend hervorgerufen werden können. Denn auch ein Körper, der stets unter Strom steht, kann sich nicht ausreichend regenerieren und Ressourcen für den anstehenden Arbeitstag auftanken.
  3. Motivation: Die Produktivität eines Arbeitnehmers hängt nicht in erster Linie von dessen Arbeitszeit ab, sondern von dessen Motivation. Wer motiviert arbeitet, kann in sechs Stunden mehr schaffen als ein unmotivierter Angestellter in zehn oder mehr Stunden. Zudem sinken die Konzentration und Effizienz mit jeder weiteren Arbeitsstunde. Die Arbeitszeiten über den Feierabend hinaus auszudehnen, ist daher wenig sinnvoll. Stattdessen erhöhen kürzere Arbeitszeiten und Auszeiten wie der Feierabend, ein freies Wochenende oder Urlaub ohne klingelndes Diensthandy die Motivation und damit auch wieder die Produktivität der Mitarbeiter.

Es geht bei dem Plädoyer für den Feierabend also in erster Linie um die derzeit viel beschworene Work-Life-Balance – und die bringt auf den zweiten Blick eben nicht nur für den Arbeitnehmer, sondern auch für den Arbeitgeber ausschliesslich Vorteile mit sich. So wird aus der „Lose-Lose-Situation“ schlussendlich eine Win-Win-Situation.


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