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„Ich habs doch gleich gesagt...“

Veröffentlicht am 15.10.2015
Besserwisser, notorische Lästerer oder absolute Chaoten – myjob.ch
Besserwisser, notorische Lästerer oder absolute Chaoten – überall dort, wo Menschen in einem Team zusammenarbeiten sollen, treffen unterschiedliche Charaktere aufeinander.
Schliesslich bringt jeder Arbeitnehmer seine Eigenheiten und Ticks auch auf die Arbeit mit. Nicht selten sind solche, auf den ersten Blick, Kleinigkeiten der Grund für Probleme, Streitigkeiten oder gar Zerwürfnisse in Teams. Wie können Sie mit den nervigen Kollegen umgehen, bevor der Streit eskaliert?

Aufgrund eines Streits mit dem Kollegen gleich den Job wechseln? „Ja“, gaben rund ein Viertel der Arbeitnehmer in einer internationalen Befragung an. Denn Kollegen, die einem auf die Nerven gehen, können auf Dauer zur echten Belastung werden. Schlimmstenfalls endet diese gar in Mobbing oder in psychischen Problemen bis hin zum Burnout.Doch nerv
ige Kollegen gibt es in jedem Job. Wer also auf Dauer nicht „alleine“ arbeiten kann oder will, muss sich irgendwie mit diesen arrangieren. Dazu gehört die Akzeptanz, dass Menschen eben unterschiedlich sind. Gerade die Punkte der Ordentlichkeit, Organisation oder des sozialen Umgangs bergen immer wieder Streitpotenzial. So hinterlässt der eine Kollege die Teamküche stets unordentlich, der andere hat im Meeting immer wichtige Unterlagen vergessen und die dritte ist eine unbelehrbare Lästertante. Wer sich davon nerven lässt, setzt auf Dauer vor allem eines aufs Spiel: Seine eigene Gesundheit. Schlussendlich haben Sie dann nur zwei Möglichkeiten:
  • Sie können lernen, sich mit schwierigen Kollegen zu arrangieren oder
  • Sie müssen immer wieder aufs Neue Ihren Job wechseln.

Die beste Methode ist auch genau diese Reihenfolge. Sobald Probleme mit einem oder mehreren Kollegen auftreten, sollten Sie erst einmal überdenken, inwiefern Sie selbst zum Problem beitragen. Schliesslich gehören zum Streiten bekanntlich immer zwei. Sobald Sie sich dazu entschliessen, dem Konflikt ein Ende zu setzen, ist die Chance des Gelingens auch sehr hoch. Lassen Sie sich vom Chaoten nicht mehr nerven, gehen Sie auf die Provokation Ihrer Kollegin nicht mehr ein oder versuchen Sie dem Besserwisser einfach aus dem Weg zu gehen. Wo keine Reaktion mehr kommt, wird auch bald die Aktion aufhören. Natürlich mag das in der Theorie nun einfacher klingen als es in der Praxis umgesetzt werden kann. Dennoch gibt es wichtige Tipps und Tricks, damit Sie zukünftig besser mit den Problemfällen in Ihrem Team umgehen können:
  • Probleme entstehen meistens aufgrund von mangelnder Kommunikation.Es ist daher stets die beste Wahl, den Konflikt offen anzusprechen und sachlich zu bleiben, bevor der innere Frust zu gross wird.
 
  • Vorwürfe sind hierbei eher kontraproduktiv. Bleiben Sie bei sich selbst, sprechen Sie in der „Ich-Form“ und versuchen Sie dem Gegenüber Ihre Gefühle zu erläutern: „Ich habe mich bei dem Meeting von Dir im Stich gelassen gefühlt“ oder „Ich habe das Gefühl, dass hinter meinem Rücken schlecht über mich geredet wird“. Toleranz ist das Stichwort für eine funktionierende Zusammenarbeit zwischen Teammitgliedern. Denn jeder Mensch ist anders, geht verschieden an eine Aufgabe heran oder hat individuelle Gefühle in einer Situation. Lernen Sie daher, toler ant zu sein und die Gefühle Ihres Kollegen ernst zu nehmen. Schliesslich wünschen Sie sich das umgekehrt ja auch.
 
  • Lassen Sie sich nicht verunsichern! Bleiben Sie selbstbewusst und treten Sie mit aufrechter und offener Körpersprache an einen schwierigen Kollegen heran. Auch der Blickkontakt ist aussergewöhnlich wichtig. Denn ein gesenkter Blick versetzt Sie automatisch in die Rolle des/der Untergeordneten und prädestiniert Sie geradezu als „Mobbing-Opfer“.

Der Jobwechsel sollte dann nur noch der absolute Notfallplan sein. Im Falle einer Eskalation bietet es sich stattdessen an, einmal einen Mediator oder den Betriebsrat mit einzubeziehen. Denn schon eine Streitschlichtung oder eine interne Versetzung können oft Grosses bewirken. Kein Wunder also, dass gerade Mediatoren am Arbeitsmarkt mehr und mehr gesucht werden...


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