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Der Job als Schlafräuber

Veröffentlicht am 01.10.2018 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Der Job als Schlafräuber

Plagen einen die beruflichen Sorgen auch über den Feierabend hinaus, sollten die Team-Kollegen oder Vorgesetzte unbedingt eingebunden werden, um gemeinsam eine Lösung zu finden. Das jobbedingte Unwohlsein wirkt sich ansonsten wohl oder übel auf die gesamte Lebensqualität aus und kann auch die Familie belasten.

„Wird die neue Werbelinie nach der morgigen Präsentation vom Vorstand abgesegnet - oder geht alles zurück an den Start? Muss ich mich wirklich von unseren Kunden beschimpfen lassen - noch dazu, wenn der Fehler auf deren Seite liegt? Und warum bekommen die Kollegen Müller und Maier - deren Arbeit genauso gut oder schlecht ist wie meine eigene -, schon wieder eine Gehaltserhöhung, während ich mir jeden Monat aufs Neue Sorgen wegen meiner Wohnungsmiete machen muss?“ - Wer immer wieder mit solchen oder ähnlichen Fragen belastet ist, wird sich im beruflichen Alltag nie wirklich wohl fühlen. Ganz im Gegenteil können sich Probleme dieser Art deutlich auf das gesundheitliche Wohlbefinden auswirken und einem Menschen mittelfristig durchaus mehr schaden, als ihn nur um den Schlaf zu bringen.

Aussprache im Team
Grundsätzlich gilt: Was im Job passiert, sollte im Job bleiben, sprich: Wenn Ihnen eine Kollegin oder ein Kollege bzw. auch eine Kundschaft Probleme bereitet, sollten Sie möglichst im Team oder mit einem Vorgesetzten eine Lösungsfindung anstreben. Selbstverständlich werden Sie sich auch zu Hause, mit ihren Liebsten, oder im Freundeskreis darüber austauschen. Aber die Belastung - und die dadurch bedingte schlechte Laune - mitschleppen und Ihren Mitmenschen aufbürden? Das ist wohl kaum der richtige Weg.

Wer sich immer wieder ob der Akzeptanz seiner Arbeit „von oben“ sorgt, der braucht vielleicht nur ab und zu ein echtes Lob. Oder ein Mitarbeitergespräch, in dem seitens der Führungskraft einmal ein ordentliches Feedback zur erbrachten Leistung erfolgt. Idealer Weise positiv und konstruktiv, und mit dem Angebot, eventuell vorhandene Schwächen zum Beispiel durch passende Weiterbildungsmaßnahmen zu beheben. Auch wenn das Mitarbeitergespräch in der Regel nicht der Anlass ist, um eine Gehaltsverhandlung zu führen, kann eine solche für einen späteren Zeitpunkt angestoßen werden.

Lösungsfindung ohne emotionale Ausfälle
Heikel ist mitunter, den Umgang mit bzw. das Verhalten von Kundinnen und Kunden zu diskutieren. Keinesfalls sollte beim Gegenüber oder den Team-Mitgliedern der Eindruck entstehen, man selbst habe ein grundsätzliches Problem damit, das Unternehmen adäquat nach außen zu vertreten. Jedoch dürfen „No-gos“ wie Beschimpfungen oder erpresserische Forderungen von Kundenseite diskutiert und Lösungsvorschläge eingefordert werden. Vielleicht ist der oder die spezielle Person auch anderen Leuten aus ihrem Unternehmen bekannt - oder steht gar schon auf einer „roten Liste“.

Ein wertschätzendes und professionelles Betriebsklima vorausgesetzt, wird allein die Tatsache, dass belastende Situationen des Berufes ohne emotionale Ausfälle besprochen werden können, für eine gewisse Ruhe sorgen. Wichtig ist stets zu bedenken, dass Konflikte und Ängste absolut menschlich sind und jede und jeder von uns mal mehr und mal weniger davon belastet ist.