Dass die persönliche Arbeitsumgebung alle funktionalen Notwendigkeiten umfasst und auch den gesetzlichen Vorgaben zum Gesundheitsschutz entspricht, sei vorausgesetzt. Von Gemütlichkeit und Wohlbefinden muss dabei noch nicht unbedingt die Rede sein. Ein paar kleine Investitionen wirken in diesem Sinn aber rasch Wunder.
Es ist immerhin ein Drittel unseres Tages, wenn wir von einer Vollzeit-Beschäftigung ausgehen: Knapp acht Stunden verbringen wir an einem durchschnittlichen Arbeitstag im Büro, im Laden, auf der Baustelle. In sieben Tagen ist das immer noch ein Viertel der Woche. Und auf ein ganzes Jahr gerechnet kommen wir auf über 80 – manche vielleicht auf 90 oder noch mehr – vollständige Tage, die als Lohnarbeit definiert sind. Grund genug, sich auch einmal mit der Gestaltung unseres zweitwichtigsten Lebensumfelds zu beschäftigen.
Schnittblumen oder Kakteen?
Gerade wenn man einen Job hat, der wenig bis keinen Außendienst oder persönlichen Kundenverkehr verlangt, besteht die Gefahr, dass der Arbeitsplatz mehr funktional als lebens- oder gar liebenswert eingerichtet ist. Vielleicht befindet man sich dazu auch noch in einem Großraumbüro, das zum (vermeintlich) allgemeinen Wohlbefinden mit Schall- und Sichtschutzwänden ausgestattet ist. Da sollte man es sich doch zumindest in der eigenen kleinen Nische heimelig machen können, oder?
Nehmen wir an, dass kein unmittelbarer Sitznachbar Feind wohliger Blumendüfte ist, dann ist dem Schreibtisch mit zwei, drei kleinen Töpfchen rasch und unkompliziert etwas Leben eingehaucht. Wer meint, so absolut kein „grünes Händchen“ zu haben, setzt dabei am besten auf pflegeleichte, bunte Kakteen. Und wer gerne viel Abwechslung hat, holt sich ein bis zwei Mal pro Woche frische Schnittblumen. Aber Achtung bei selbst Gepflücktem: Nicht alles, was im Frühjahr und im Sommer auf der Wiese blüht, ist auch für die Allergiker unter den Mitarbeitenden verträglich.
„Schoggi“ für den Notfall
Ein paar Bilder der Liebsten, einige Urlaubsfotos, vielleicht eine Glückwunschkarte vom letzten Geburtstag: Auf der Wand hinter dem Computerbildschirm oder auch in einer durchsichtigen Schreibtischunterlage taugen sie als Stimmungsheber in Höchst-Stressphasen. Und apropos Stimmungsheber: Als solcher kann auch eine Auswahl eigener Kaffee- bzw. Teetassen in der Schreibtischschublade wirken – gleich neben der obligatorischen Notration Schoggi.
Ebenfalls zum Wohlbefinden beitragen kann ein gemütliches Paar Hausschuhe. Es mag zwar für viele Menschen das Selbstverständlichste sein, den ganzen Tag in den Straßenschuhen zu stecken. Aber seien wir uns ehrlich: Was im Frühling mit Sneakers noch angenehm sein mag, ist im Winter mit – vielleicht auch noch gefütterten – Stiefeln wahrscheinlich nicht einmal mehr besonders gesund.
Wenn der Arbeitsplatz auf diese Weise zum persönlichen Wohlfühlort wird, sind von manchen Arbeitgebern gestellte Benefits wie z.B. ein Billard- oder Tischtennistisch – die Wahrzeichen der trendigen Startup-Kultur – wahrlich nur noch ein „nice to have“.