Man darf durchaus der Meinung sein, dass beruflich alles so weiter gehen soll, wie es gerade läuft. Wenn die Zahlen auf dem Gehaltszettel passen, man mit den Mitarbeitenden und Vorgesetzten ein gutes Auskommen hat und die Arbeit auch noch Freude bereitet, gibt es wohl auch wenig zu ändern. Oder?
Ein zu Ende gehendes Jahr ist wohl die beste Gelegenheit, um wieder einmal inne zu halten, die erbrachten Leistungen zu analysieren sowie kommende Aufgaben und Herausforderungen ordentlich zu planen. Und ganz ehrlich: Irgend etwas gibt es doch immer zu verbessern. Sei es an einem selbst, sei es an den anderen.
Vielleicht war die Kritik an der Arbeit des Kollegen Müller dann und wann übertrieben – obgleich man ihn ja eigentlich nur aus der Reserve locken und zu Größerem antreiben wollte. Eventuell war die Reaktion gegenüber der Kollegin Maier zu harsch, die einen mit ihrer berechtigten Frage zu einem neu eingeführten Service leider aus der Konzentration gerissen hat.
Oft sind es nur Kleinigkeiten
Ebenso berechtigt wäre in diesem Sinn der Vorsatz, sich künftig etwas in Sanftmut und Gelassenheit zu üben, um das berufliche Umfeld nicht vor den Kopf zu stoßen. Gleichzeitig darf aber auch mit den Mitarbeitenden darüber sinniert werden, ob man sich gewisse Dinge vielleicht manchmal zu sehr zu Herzen nimmt.
Es lohnt sich jedenfalls, die stille Zeit um den Jahreswechsel herum dafür zu nutzen, auch das eigene Arbeitsleben zu überdenken. Oft sind es nur Kleinigkeiten, die man ändern müsste, um noch zufriedener und ausgeglichener durch den Tag zu kommen.
- Vielleicht könnte die Mittagspause in Zukunft mit einem kurzen Spaziergang und einer warmen Suppe oder einem bunten Salat im Lokal nebenan verbracht werden, anstatt sich vor dem Bildschirm mit ein, zwei belegten Broten zu verpflegen?
- Vielleicht steigert man künftig das Wohlbefinden, indem nicht mehr im Stundentakt ein Kaffee aus dem Automaten gezogen wird, sondern stattdessen eine kurze, aber echte Auszeit am Vormittag beim Tee mit einem lieben Kollegen eingeplant wird?
- Vielleicht beginnt und endet der Arbeitstag von nun an im Büro, anstatt mit dem frühmorgendlichen und spätabendlichen E-Mail-checken unter der Bettdecke?
- Vielleicht ist der Weg ins Büro ab und zu mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu bewältigen, um auf diese Weise etwas mehr Bewegung zu bekommen?
- Vielleicht gelingt es endlich, die Rauchpausen durch den Griff zur Obstschale und ein kurzes Telefonat mit all jenen Menschen zu ersetzen, die man – vermeintlich – aus Zeitgründen nie anzurufen schafft?
Sicher ist: Die eine oder andere Verhaltensänderung zu üben oder zumindest einmal auszuprobieren, schadet nicht. Und gemeinsam mit den Kollegen wird vielleicht schon bald eine gute Team-Gewohnheit daraus.