Im Laufe eines Arbeitslebens trifft man zwangsläufig immer wieder auf Menschen, mit denen es nicht unbedingt gleich „funkt“. Wird ein Kollege oder eine Kollegin im Team gar als nervig empfunden, kann es im Alltag leicht zu Konflikten – schlimmstenfalls zum Mobbing – kommen.
Er redet zu viel. Seine Witze sind nicht lustig. Er schlürft und kaut immer so laut. Er nörgelt an allem und jedem herum. Er stellt sich selbst immer in den Mittelpunkt. - Egal, wie man es dreht oder wendet: Der Kollege nervt.
Wer einen solchen Menschen auch noch am Büro-Nebentisch hat, kann sich im Alltag recht ordentlich belastet fühlen. Dabei liegt es stets im Auge des Betrachters, wie nervig bestimmte Angewohnheiten und Verhaltensweisen eines anderen tatsächlich sind. Es ist durchaus möglich, dass nicht jeder diese Person gleich mühsam findet. Und es ist genauso möglich, dass man seinen Mitarbeitenden auch selbst auf die eine oder andere Weise negativ auffällt: Vielleicht durch das leichte Finger-Trommeln auf dem Schreibtisch, das einem selbst durch stressige Phasen hilft. Vielleicht durch das fröhliche Pfeifen, mit dem man durch besonders gelingende Arbeitstage geht.
Die Dinge ansprechen
Um einer sich verfestigenden Abneigung zwischen Einzelnen oder gar einer Mobbing-Situation im Team vorzubeugen, kann es eigentlich nur eine Empfehlung geben: Man muss diese Dinge ansprechen. In vielen Fällen wird es so sein, dass der oder die andere überrascht reagiert, eventuell auch in eine Verteidigungshaltung wechselt. Denn wer lässt sich schon gerne sagen, er möge doch bitte nicht so oft den Mund aufmachen, damit auch andere zu Wort kommen?
Und was bedeutet es eigentlich, wenn andere nicht über jemandes Witze lachen – dass sie (und damit die Person?) sexistisch und rassistisch sind, oder einfach nur wahnsinnig schlecht und ohne Pointe erzählt? Einem erwachsenen Menschen zu erklären, wie er sich beim Essen verhalten soll, kommt zudem der Maßregelung eines Kindes gleich, und kann vom Gegenüber als wirkliche Bloßstellung erfahren werden.
Ruhe bewahren
Insbesondere, wenn diese Dinge in der größeren Team-Runde anstatt unter vier Augen behandelt werden, kommt rasch ein „Alle gegen einen“-Gefühl auf. Reagiert der Kollege mit Verweigerung und Aggression, kann sich dieser Eindruck verfestigen und ihn mittelfristig in eine Außenseiter-Rolle bringen.
Wenn das Gespräch allerdings gut vorbereitet und sachlich geführt wird, profitieren im Idealfall beide Seiten davon. Der eine, weil er die Chance bekommt, sein bislang selbst gar nicht als bedenklich erkanntes Verhalten zu ändern, und der andere, weil der Arbeitsplatz künftig zu einem etwas entspannteren Ort wird.