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Pendeln macht krank und unzufrieden

Veröffentlicht am 24.02.2017
Pendeln macht krank und unzufrieden
Ein Arbeitsweg von einer Stunde oder mehr pro Tag – das ist für viele Schweizer Pendler Realität. Doch eine Studie beweist: Pendeln macht krank!
Wie lange fahren Sie Tag für Tag zur Arbeit? Zehn Minuten pro Weg? 30? Oder sogar 90? Und nehmen Sie dafür das Auto, einen Bus oder die Bahn? Pendeln gehört für viele Schweizer zum ganz normalen Arbeitsalltag. Durchschnittlich 14,5 Kilometer legen die Schweizer für ihren Weg zur Arbeit zurück – und benötigen dafür etwa 30 Minuten (Quelle: Bundesamt für Statistik). Von den etwa 3,9 Millionen Erwerbstätigen pendeln dabei etwa 51 Prozent zwischen verschiedenen Gemeinden, 20 Prozent sogar zwischen zwei oder mehr Kantonen. Der Psychologe Christian Fichter erklärt (20min) jedoch: Pendeln macht nicht nur unzufrieden, sondern langfristig auch psychisch und physisch krank. Dass die Schweiz gerne auch als „Land der Pendler“ bezeichnet wird, ist daher eher Alarmsignal als Kompliment.

– by co2-kommunikation.ch –

Pendeln liegt im Trend. Das liegt einerseits am zunehmenden Fachkräftemangel, andererseits aber auch an der erhöhten Mobilität der Schweizer Arbeitnehmer. Vor allem in ländlichen, wirtschaftlich schwächeren oder schlichtweg dünn besiedelten Regionen der Schweiz müssen die Arbeitnehmer zudem nicht selten 30, 60 oder sogar 90 Minuten zu ihrer Arbeitsstelle pendeln – pro Tag und Weg. Das kann einen Zeitverlust von mehreren Stunden pro Woche bedeuten. Bei einer Arbeitszeit von ohnehin schon 40 bis 50 oder sogar mehr Stunden pro Woche, ist Freizeit aber ein knappes und wertvolles Gut. Stichwort: Work-Life-Balance.

Pendeln wird zur psychischen Belastung…
Es liegt auf der Hand, dass Pendler aus diesem Grund mit ihrer Work-Life-Balance deutlich unzufriedener sind. Es fehlt ihnen an kostbarer Freizeit, intensivem Kontakt mit der Familie, den so wichtigen Entspannungszeiträumen und schlicht dem Gefühl, „frei“ über ihre Zeit verfügen zu können. Besonders verheerend ist dieses Gefühl laut Psychologe Fichter ab einer Pendelstrecke von 50 Minuten pro Weg. Da können selbst ein hohes Gehalt, vielversprechende Aufstiegschancen oder der luxuriöse Wohnsitz auf dem Land die Nachteile des Pendelns häufig nicht mehr aufwiegen. Das löst psychischen Stress aus, mit all seinen negativen Konsequenzen:
  • Depressionen
  • Schlafprobleme
  • Stimmungsschwankungen
  • Burnout-Syndrom
  • usw.
…und macht auf Dauer (auch) physisch krank!
Pendeln wirkt sich also in erster Linie negativ auf die Zufriedenheit und damit die psychische Gesundheit des Betroffenen aus. Langfristig können daraus auch noch stressbedingte physische Erkrankungen folgern:
  • Bluthochdruck
  • Magen-Darm-Beschwerden
  • Rückenschmerzen
  • Kopfschmerzen
  • usw.
Tipps für Pendler: So machen Sie das Beste aus Ihrer Situation
Wenn Sie als Pendler bei sich selbst bereits erste negative Auswirkungen oder eine ständige Unzufriedenheit wahrnehmen, sollten Sie dringend handeln, um negative Langzeitfolgen präventiv zu verhindern:
  • Prüfen Sie die Möglichkeit von Home-Office, Telearbeitsverträgen & Co.
  • Versuchen Sie die Pendelzeiten so sinnvoll wie möglich zu nutzen, für ein gutes Buch, ein erholsames Nickerchen oder notfalls auch etwas Arbeit, damit Sie am nächsten Tag früher in den Feierabend gehen können.
  • Steigen Sie hierfür vielleicht vom Auto auf den Zug um, wenn möglich.
  • Reduzieren Sie gegebenenfalls Ihre Wochenarbeitszeit, um die Pendlerzeiten auszugleichen.
  • Als letzte Option sollten Sie zudem einen Umzug oder Jobwechsel in Erwägung ziehen.
Bildquelle: Thinkstock


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