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Netzwerke: Mehr als nur „Vitamin B“

Veröffentlicht am 24.05.2019 von myjob - Bildquelle: iStock
Netzwerke: Mehr als nur „Vitamin B“

Sie haben für manche einen schlechten Ruf. Allerdings stehen Netzwerke gerade mit der Etablierung von Social Media nicht zwingend für Nepotismus und „Vetterliwirtschaft“.

Wenn ein Freund einen anderen bei der Jobsuche unterstützt, ist das wohl die natürlichste Hilfestellung, die man sich vorstellen kann: Vom Feedback zur Gestaltung des Lebenslaufs über den Hinweis auf passende Unternehmen bis hin zur persönlichen Empfehlung bei dort arbeitenden Bekannten und Geschäftspartnern. Daran gibt es nichts Verwerfliches.

Anders schaut es aus, wenn dort, wo man Einfluss ausüben kann, z.B. Jobausschreibungen angepasst werden. Oder sogar offene Stellen wider besseres Wissen an jemanden aus dem persönlichen Umfeld vergeben werden. Und eben nicht an den passendsten Bewerber bzw. die passendste Bewerberin. Man spricht dann von Nepotismus – der bekannten „Vetterliwirtschaft“ –, oder auch von „Vitamin B“. Wobei das B für die guten „Beziehungen“ steht, durch die jemand in eine bestimmte Funktion gekommen ist.

„Familienclans“ verhindern
In einem schlechten Licht steht diesbezüglich oft – auch wenn hier eine Verallgemeinerung unfair wäre – die Politik. Um einen Missbrauch in dieser Hinsicht und etwa die Bildung von „Familienclans“ an den Schalthebeln der Macht möglichst zu verhindern, haben Demokratien entsprechende Regeln entwickelt. Und dennoch gibt es die sogenannten „Netzwerke der Macht“, über die vor allem Männer den Weg in gut dotierte Positionen finden. Meist weniger über den regionalen Tischtennis-Verein als z.B. über Studentenverbindungen. Und nicht zwingend ohne die für diese Position entsprechenden Fähigkeiten.

Unkomplizierte Verbindung
Mit der Verbreitung und dem massiven Wachstum von Social Media über die vergangenen zehn bis 15 Jahre haben Netzwerke eine neue Bedeutung erhalten. Facebook und Twitter ermöglichten es unkompliziert, mit bislang fremden – und durchaus auch prominenten – Menschen in Kontakt zu kommen. Und Fachgespräche (im virtuellen Raum) zu führen. Rasch war man gerade in den Anfangszeiten der sozialen Netzwerke auch beim Du-Wort angelangt und wurde anderen Usern als „Freund“ oder Follower nahegelegt. Netzwerke wie Xing und LinkedIn haben dieses Prinzip übernommen. Sie betonen dabei aber bekanntlich die beruflichen Komponenten einer Biografie und widmen sich gezielt der Karriereentwicklung und Kompetenzvermittlung ihrer User.

Fachlicher Austausch
Und das ist auch der Kern eines guten Netzwerks: Anderen Menschen zeigen zu können, was man draufhat, und auf dieser Basis mit ähnlich Interessierten in Kontakt zu kommen. Um sich über ein Fachgebiet auszutauschen, neue Sichtweisen zu bekannten Themen kennen zu lernen – und vielleicht irgendwann auch gemeinsame (berufliche) Projekte anzugehen. Weil man die Kompetenz des Gegenübers zu schätzen gelernt hat.