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Alt gegen Jung im Job

Veröffentlicht am 03.10.2019 von myjob - Bildquelle: iStock
Alt gegen Jung im Job

Geht es nach vielen Personalchefs, können Arbeitnehmer gar nicht jung genug sein. Aber was ist mit der älteren Generation? In diesem Artikel zeigen wir, warum die Erfahrung der Älteren einen ebenso hohen Wert hat.

Umso jünger, desto besser? Geht es nach vielen Personalchefs in mehr oder weniger grossen Unternehmen, können Arbeitnehmer gar nicht jung genug sein. Das ist nachvollziehbar, denn der Eifer und Ehrgeiz dieser Generation zeichnet sie aus. Aber was ist mit der älteren Generation? In diesem Artikel zeigen wir, warum die Erfahrung der Älteren einen ebenso hohen Wert hat.

Jung, unverbraucht - und orientierungslos?
Eine Besonderheit der aktuell zwischen 20 und 30 Jahre alten Generation ist ihre Fähigkeit, sich nicht entscheiden zu können. Also geht man vielleicht auf Reisen - nach Australien, Südkorea und Thailand, den Laptop unter dem Arm und auf der Suche nach sich selbst. Dass der eigene Sinn nicht an einem Strand auf der anderen Seite der Welt liegt, wird jedoch auch den Menschen mit einer besonders ausgeprägten Hippie-Ader irgendwann klar, und so finden sie sich früher oder später in einem Unternehmen wieder.

Hier läuft es dann nicht zwingend so rund wie mit den älteren Kollegen - denn die wissen in der Regel, was sie wollen. Sie haben vielleicht Partner oder Partnerin, ein Haus, ein Kind, einen Garten. Sie tragen enorme Verantwortung und müssen dafür sorgen, dass der Laden läuft. Wenn einmal ein wenig rauer Wind weht, werfen sie nicht das Handtuch und überlassen die Arbeit der nachfolgenden Generation, sondern sie beissen eben auch mal in den sauren Apfel. Auf ewig hält diese Liebe zum Job vielleicht nicht, aber sie ist in jedem Fall ausgeprägter als bei den 20-Jährigen, die gerade ihren ersten Arbeitsvertrag unterschrieben haben.

Mit allen Stärken und allen Schwächen
Ein weiterer Bonus von Menschen, die vielleicht schon zehn oder gar zwanzig Jahre älter sind als der jüngste Mitarbeiter und die auch schon einige Jahre im selben Unternehmen arbeiten, ist ihre Mitarbeiterkenntnis. Sie wissen genau, wer wie tickt und haben wahrscheinlich schon jeden Typus erlebt: den Karrieremenschen, den Harmoniestifter, den Teamleiter, das stille Arbeitspferd. Hier müssen nicht erst die Grenzen sozialer Interaktion ausgelotet werden, da die Älteren oft automatisch ein Gespür dafür haben, auf welche Weise mit welchem Mitarbeiter wann umgegangen werden muss.

Wer jung ist, hat darüber hinaus oft nicht die charakterliche Stärke, die ältere Mitarbeiter mitbringen. Wer gerade erst 24 Jahre alt ist und vom Chef einen schiefen Blick zugeworfen bekommt, sitzt am Abend vielleicht vor einem vollgeheulten Taschentuch und sieht seine Karrierechancen schon für immer am Horizont davonsegeln. Mit 25 Jahren Berufserfahrung kommt auch ein dickes Fell, das auch dann nicht bricht, wenn es im Büro mal kracht. Ein grosser Vorteil - der sich aber erst durch Erfahrung angeeignet werden muss.

Alt ist gut
Sicher gibt es auch junge Menschen, die hervorragende Mitarbeiter sind und genauso ältere Personen, die geistig noch immer irgendwo in der Spätpubertät angesiedelt sind. Dennoch sollten Sie auf keinen Fall den Fehler machen, die Erfahrung der Älteren zu ignorieren.