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Emojis im Berufsleben - was geht und was geht nicht?

Veröffentlicht am 21.10.2019 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Emojis im Berufsleben - was geht und was geht nicht?

Emoticons oder Emojis haben seit ihrem ersten Erscheinen die elektronische schriftliche Kommunikation stark verändert, indem sie als Ersatz für eine gute Rechtschreibung oder fehlerfreie Zeichensetzung dienen.

Emoticons oder Emojis haben seit ihrem ersten Erscheinen die elektronische schriftliche Kommunikation stark verändert, indem sie als Ersatz für eine gute Rechtschreibung oder fehlerfreie Zeichensetzung dienen. Was im privaten Bereich durchaus seine Berechtigung haben und Spass machen kann, ist im Job allerdings mit Vorsicht zu geniessen. Smileys, putzige Hündchen und Kätzchen oder spritzige Champagnerflaschen können in Mitteilungen an Vorgesetzte oder Geschäftspartner leicht "in den falschen Hals geraten" und für erhebliche Unstimmigkeiten sorgen.

Der Smiley als Urvater der heutigen Emojis
Den allerersten Smiley kreierte der US-Amerikaner Harvey Ball für eine Werbekampagne. Er bestand aus einem stilisierten gelben Grinsegesicht mit zwei Punkten als Augen und einer gebogenen Linie als lächelndem Mund. Ball kassierte dafür 45 Dollar Honorar und erntete Weltruhm.

Es ist allerdings dem Informatikprofessor Scott Fahlman von der Carnegie Mellon University in Pittsburgh zu verdanken, dass der liegende Smiley aus Doppelpunkt und schließender Klammer im Jahr 1982 Einzug in die digitale Welt hielt. Fahlmans Absicht war, Texte im Online-Forum der Universität aufzulockern und sarkastische oder ironische Bemerkungen mit diesem Kürzel in hitzigen Diskussion leichter erkennbar zu machen.

Ein paar Jahre später schuf dann ein Japaner namens Shigetaka Kurita die ersten Emojis, wie wir sie heute kennen. Sein Ziel dabei war, eine universelle Sprache für den elektronischen Schriftverkehr zu erschaffen. Übrigens stammt auch der Begriff Emoji aus dem Japanischen und bedeutet nichts anderes als Piktogramm.

Zwischen Liebe, Hass und Wahnsinn
Die Absicht hinter den Smileys und Emojis ist, dass man damit bestimmten Gefühlen, Stimmungslagen oder auch Gedanken einfacher Ausdruck verschaffen kann - dafür sind die mehr als 1.600 Symbole da. Andererseits kann es leicht zu Missverständnissen kommen, etwa wenn die kleinen Illustrationen zwischen verschiedenen Ländern und Kulturen hin und her geschickt werden.

Es gibt da beispielsweise diesen stark schnaubenden Smiley: In Japan bedeutet er Triumph, in unseren Breitengraden jedoch eher Wut und Empörung. Auch lachende Emoticons mit einer Träne im Auge können je nach Kontext einen Witz unterstreichen oder auf hysterische Gefühle hindeuten.

Schaffen Emojis Sympathien?
Studien der Psychologieprofessorin Wera Aretz von der Kölner Hochschule Fresenius belegen, dass Menschen als sehr sympathisch eingeschätzt werden, die Smileys in ihren Texten verwenden. Andererseits kommen Schreiber ohne Emoticons selbstbewusster und duchsetzungsstärker beim Empfänger an.

Eine Studie der Zeitschrift "Social Psychological and Personality Science" ergibt zum Teil andere Ergebnisse. Hierzu wurden 5.000 Teilnehmern aus 29 Ländern E-Mails von ihnen unbekannten Absendern vorgelegt. Die vorherige Annahme, dass die Smileys die Stimmung beim Empfänger auflockern und für Sympathie sorgen würden, bestätigte sich allerdings nicht. Im Kontext Berufsleben wurden die Absender im Gegenteil als inkompetent und unprofessionell eingestuft.

Fazit:
Deshalb lässt sich festhalten: Emojis haben in geschäftlichen Mitteilungen nichts zu suchen. Haben Vorgesetzte und Kollegen allerdings in der internen Kommunikation einen ähnlichen Stil, darf bisweilen auch ein augenzwinkerndes Smiley an den Chef oder die Chefin auftauchen.