Die Wirkung von Düften im Job und im Alltag
Veröffentlicht am 12.10.2020
Warum können wir manche Menschen "gut riechen" und andere nicht? Wieso sind bestimmte Duftrichtungen angenehm und andere aufdringlich? Ob im Berufsleben oder im Alltag, Gerüche und Düfte spielen eine wichtige Rolle. Oft wird ein Geruch nur unbewusst wahrgenommen. Trotzdem haben Düfte eine starke Wirkung auf unser Verhalten.
So funktioniert die Verbindung von Nase und Gehirn
Sie brauchen einen bestimmten Duft gar nicht bewusst wahrzunehmen - Ihr Gehirn reagiert schon, bevor Sie feststellen, was Sie gerade riechen. Düfte, Gerüche und Aromen werden unmittelbar an das Gehirn weitergeleitet. Dort bestimmt die Schaltzentrale, das sogenannte limbische System, Ihr weiteres Verhalten. Sie fühlen sich vielleicht in die Kindheit zurückversetzt oder Sie erinnern sich an Ihre erste grosse Liebe. Erst später stellen Sie fest, dass Sie von einem ganz bestimmten Geruch beeinflusst wurden. Ein Geruch kann den Appetit anregen, aber auch Widerwillen auslösen.
Die Fähigkeit zu riechen ist die ursprünglichste unserer Sinneswahrnehmungen. Babys erkennen ihre Mütter am Geruch. Düfte lösen sofort Emotionen aus. Diese Eigenschaft machen sich auch Werbefachleute zunutze. Der Duft aus einer Bäckerei regt zum Kauf an, im Supermarkt kommen oft künstlich hergestellte Aromen zum Einsatz. Auch in anderen Bereichen ist Duftmarketing zu finden. So gut wie jeder Geruch kann chemisch hergestellt werden und als Kaufanreiz eingesetzt werden.
Individueller Eigengeruch und störende, unangenehme Körpergerüche
Wenn Sie Ihre Wirkung auf andere Menschen positiv beeinflussen möchten, lohnt es sich eine intensive Beschäftigung mit dem Thema Düfte und Gerüche. Der eigene Geruch eines jeden Menschen ist grundsätzlich stärker als jeder künstliche Duft. Nicht unbedingt in der Intensität, aber er wirkt intensiver auf das jeweilige Gegenüber als ein aufgesprühtes Eau de Toilette, ein Deo oder Haarspray. Die körpereigenen Duftstoffe steuern das Verhalten anderer Menschen, sie sind beispielsweise verantwortlich für sexuelle Anziehungskraft. Diese Duftstoffe sind für die Nase kaum wahrnehmbar. Es gibt jedoch auch Körpergerüche, die als unangenehm empfunden werden. Deshalb sollte eine gute Körperpflege selbstverständlich sein - wenn Sie Ihre Karriere nicht aufs Spiel setzen möchten, sind Schweissgerüche, Knoblauchdüfte sowie Kleidung und Haare, die nach Nikotin riechen, absolute Tabus.
Die richtige Duftwahl im Job
Forscher haben festgestellt, dass bestimmte Düfte sehr starke Auswirkungen auf das Verhalten, die Motivation und Konzentrationsfähigkeit haben. Mit Ihrer Duftwahl können Sie dazu beitragen, dass Ihr Auftritt im Unternehmen positiv eingeschätzt wird. Als Grundregel gilt: Weniger ist mehr! Natürlich dürfen Sie ein Rasierwasser, ein Haarspray oder ein Parfum benutzen. Aber achten Sie immer darauf, dass Ihre Kolleginnen und Kollegen nicht von einer Duftwolke erschlagen werden. Wenn Sie schon zu riechen sind, wenn Sie den Betrieb betreten, dann ist die persönliche Beduftung eindeutig zu stark.
Achten Sie aber auch darauf, für welche Duftrichtung Sie sich entscheiden. Leichte, frische Düfte, die Sie nur dezent auftragen, haben eine günstigere Wirkung als schwere, orientalische Düfte. Eine fruchtige, florale oder holzige Note ist unaufdringlich. Vorsicht bei Düften, die als besonders sinnlich beworben werden oder sehr blumig-süss sind. Greifen Sie auch lieber zu der schwachen Variante eines Eau de Toilette als zu einem hochkonzentrierten Parfum. Gute Stellen zum Auftragen sind die Handrücken statt der Handgelenke. Ein Sprühstoss auf die Haare wirkt ebenfalls gut. Achtung: Ihre eigene Nase gewöhnt sich schnell an den Duft aus dem Flakon. Wechseln Sie deshalb ab und zu die Parfummarke, damit Sie Ihren Duft nicht überdosieren.