10 Tipps gegen das Januarloch
Veröffentlicht am 04.01.2021
Alle Jahre wieder, kommt das Januarloch. Gerade für junge Unternehmen ist das immer wieder eine Zerreissprobe. Es gibt jedoch Möglichkeiten, gegenzusteuern und so das Schlimmste zu verhindern. Wir verraten Ihnen die 10 besten Tipps gegen das Januarloch.
Das Jahresende ist in zahlreichen Unternehmen der Schweiz von überdurchschnittlich hohen Kosten geprägt. Der Mehraufwand macht sich insbesondere beim Materialeinkauf und den zu leistenden Überstunden bemerkbar. Ein 13. Monatslohn und ausgezahlte Boni an die Mitarbeitenden sind zwar eine schöne Sache und auch in der Regel gerechtfertigt. Dennoch bilden sie einen zusätzlichen Kostenfaktor, der mit eingeplant werden muss. Gehen dann noch die Rechnungen von Versicherungen u. a. ein, kann es eng werden mit dem Budget.
Auf der anderen Seite lassen die Geldeingänge auf sich warten. Grosszügige Zahlungsfristen und verspätete Begleichung von Rechnungen lassen somit eine finanzielle Lücke entstehen, die über einige Wochen anhalten kann: das Januarloch.
10 Tipps, die helfen
Wer rechtzeitig entsprechende Massnahmen einleitet, kann den Folgen dieser nicht selten existenzgefährdenden Phase im Geschäftsjahr entgegenwirken. Nicht immer kann das Januarloch dadurch komplett verhindert werden. Es abzufedern genügt oftmals aber bereits.
Tipp 1: Der Finanzplan
Auch nach der Geschäftsgründung ist es sinnvoll, einen Finanzplan inkl. Liquiditätsplan zu führen. In der entsprechenden Tabelle tragen Sie alle absehbaren Einnahmen und Ausgaben so realistisch wie möglich ein und können dadurch gewissermassen in die Zukunft sehen. Nur wer stärkere Schwankungen im Voraus erkennt, kann frühzeitig etwas dagegen tun.
Tipp 2: Einnahmen
Überlegen Sie sich besondere Aktionen und Rabatte für den schwierigen Jahresbeginn. Da es vielen ihrer Kunden im Januar nicht allzu gut geht, werden sie die niedrigeren Preise dankbar annehmen und so für mehr Umsatz sorgen.
Tipp 3: Ausgaben
Auf der Ausgabenseite steht logischerweise eine Kürzung an, um die Kosten zum Jahreswechsel zu senken. Prüfen Sie deshalb alle geplanten Ausgaben sorgfältig und verschieben Sie die, die nicht dringend notwendig sind, auf spätere Monate.
Tipp 4: Anbietervergleich
In jedem Betrieb fallen hohe Kosten für Leistungen an, deren Anbieter austauschbar sind. Diese sollten deshalb regelmässig überprüft und mit anderen Angeboten verglichen werden. Um dem Januarloch entgegenzuwirken, ist der Herbst dafür ideal. Die Versorger für Strom, Telefon- und Internetanbieter, Versicherungen und viele andere stehen im ständigen Konkurrenzkampf miteinander. Der Vorteil für Sie: Immer wieder unterbieten sich die Unternehmen dabei gegenseitig. Da es für Ihre Firma keinen Unterschied macht, wer die Leistung erbringt, solange sie ausreicht, können Sie bedenkenlos einmal im Jahr zum jeweils günstigsten Anbieter wechseln.
Tipp 5: Lohnzahlungen
In Absprache mit den Mitarbeitenden kann vereinbart werden, dass das 13. Monatsgehalt nicht auf einen Schlag ausgezahlt, sondern über das gesamte Jahr verteilt wird. Die Spitze im Dezember lässt sich auf diese Weise effektiv abflachen, ohne dass Ihre Angestellten auf ihr Geld verzichten müssen. Ist die Auszahlung einer Gratifikation oder eines Bonus üblich, kann dieser z. B. in den Frühling verlegt werden.
Tipp 6: Rechnungen
In einigen Branchen ist es notwendig in immense Vorleistung zu gehen und deutlich längere Zahlungsziele zu verfolgen als üblich. Hier kann "Factoring" eine Lösung sein. Dabei übernimmt ein Finanzdienstleister Ihre Kundenrechnungen, die er sofort begleicht. Da der Service nicht kostenlos ist, reduzieren sich die Einnahmen jedoch. Nur bis etwa 85 % der eigentlichen Summe landet auf Ihrem Unternehmenskonto. Zur Überbrückung eines Engpasses, kann das Factoring jedoch eine echte Alternative sein. Das gilt umso mehr, wenn Sie sich häufig mit einer nachlässigen Zahlungsmoral Ihrer Kunden herumschlagen müssen.
7. Anzahlungen
Wenn Sie die Zahlungsmodalitäten so attraktiv gestalten, dass Kunden ihre Rechnungen lieber direkt begleichen als zum Ende der Frist, beschleunigt sich der Finanzkreislauf. Lange Wartezeiten bis die Einnahmen Ihre Ausgaben decken, entfallen dadurch.
8. Lieferantenkredit
Zwischen Ihrem Unternehmen und Ihren Zulieferern existiert ein gewisses Abhängigkeitsverhältnis. Darum ist es wichtig, kulant miteinander umzugehen. Befindet sich das andere Unternehmen nicht gerade selbst in grösseren Schwierigkeiten, können Sie auf dem Wege der Diplomatie bessere Zahlungsbedingungen für sich aushandeln.
Tipp 9: Mietkauf
Bevor man erwägt, eine benötigte Maschine oder Immobilie zu kaufen und die Unternehmenskasse dadurch stark zu belasten, sollte man die Möglichkeiten des Leasings prüfen. Handelt es sich um ein Unternehmen, dessen Produktion bzw. Umsatz sich auf nur wenige, dafür aber kostspielige Investitionen stützt, kann sich das lohnen.
Tipp 10: Kredite
Versuchen Sie das Limit des Kontokorrentkontos Ihrem Bedarf anzupassen und treten Sie in entsprechende Verhandlungen mit Ihrer Bank. Dabei können zwar hohe Kosten anfallen, dies aber nur dann, wenn eine Überziehung tatsächlich notwendig ist.