Auch das Aktienrecht berücksichtigt die Frauen
Das Schweizer Aktienrecht ist ein Beispiel dafür, dass die Frauenrechte auch gesetzlich verankert werden können und sollen. Demnach wird es für Unternehmen, die börsennotiert sind, die folgende Regel geben: Im Verwaltungsrat der jeweiligen Betriebe soll der Frauenanteil nun 30 Prozent umfassen, bei der Geschäftsleitung sollen es 20 Prozent Frauen werden. Allerdings ist anzumerken, dass die Sanktionen bei Nichtbeachtung der Massnahmen nicht unbedingt üppig sind. Dennoch fruchten die Regelungen - denn seit mit dem Jahr 2013 für die 26 als bundesnah deklarierten Unternehmen eine solche gilt, haben sich die Frauenquoten verbessert.
Statistiken liefern überzeugende Werte
Es gibt spezielle Indikatoren, mit denen die Gleichstellung der Frau überprüft werden kann. Dazu zählen unter anderem der Anteil der Arbeitnehmerinnen, der Studentinnen und auch der Parlamentarierinnen. Natürlich wird von den Statistikern auch berücksichtigt, wie sich die Schweizer Frauen im internationalen Vergleich schlagen. Da ist zum einen die Erwerbstätigenquote bei den Frauen. Die Schweizer Frauen sind in diesem Kontext mit 76 Prozent sogar Spitzenreiter in Europa. Denn der Durchschnitt in der Europäischen Union beträgt 60,4 Prozent. Eher negativ zu bewerten ist die Tatsache, dass auch die Teilzeitquote bei uns in der Schweiz europaweit führend ist. Für Frauen, die bei der Teilzeit eher beschäftigt sind als die Männer, kann das sowohl Vorteil als auch Nachteil sein. Denn natürlich ist Teilzeit mit einem hohem Maß an Flexibilität verbunden, was es insbesondere den Frauen möglich macht, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen. Doch Frauen in Teilzeit haben auch weniger Einkommen und werden bei wichtigen Projekten im Unternehmen weniger berücksichtigt. Das ist auch ein Grund dafür, dass in der Schweiz weniger Frauen in Führungspositionen sind als in vielen anderen Ländern in Europa.
Der Verdienst unter der Lupe
Dass Frauen für gleiche Arbeit weniger belohnt werden als die Männer, ist Fakt. Daten, die aus dem Jahr 2013 stammen, besagen, dass es 19,3 Prozent der Schweizerinnen sind, die weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Der Durchschnitt in Europa hatte in dieser Statistik 16,3 Prozent betragen. Doch namhafte Länder bezahlen ihren Frauen noch weniger: Beispiele sind Deutschland (21,6 Prozent) und Spanien (19,3 Prozent). In Slowenien werden die Leistungen von Frauen am besten gewürdigt: Nur 3,2 Prozent ist der Unterschied beim Einkommen, der dort zwischen Mann und Frau besteht.
Auch im Parlament wird es besser
Die Zahl der Frauen im Parlament erfreulich: 32 Prozent - mehr als im Durchschnitt der EU - repräsentieren die Eidgenossen. Das ist ein stolzer Wert, wenn man bedenkt, dass in der Schweiz erst seit 1971 das Frauenwahlrecht auf Bundesebene und in Folge gilt.