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Feynman-Methode: Effektiver und schneller lernen

Veröffentlicht am 09.08.2021
Feynman-Methode: Effektiver und schneller lernen
Sie möchten schneller und effektiver lernen? Dann sollten Sie die Feynman-Methode kennenlernen. Sie hat gegenüber klassischen Lernmethoden den Vorteil, dass Sie nicht nur schneller lernen, sondern die Zusammenhänge bis ins kleinste Detail verstehen. Das ist nicht nur für Schüler und Studenten interessant, sondern auch für Arbeitnehmer, Selbstständige und für alle, die sich bilden und weiterbilden möchten. Wie die Feynman-Methode funktioniert - informieren Sie sich hier! 
Die Feynman-Methode: Auswendiglernen war gestern, Verstehen ist heute 
Kennen Sie das? Sie beschäftigen sich intensiv mit einem bestimmten Lernstoff und haben am Ende des Tages das Gefühl, alles verstanden zu haben. Möchten Sie das erlernte Wissen abfragen, zum Beispiel in einer Klausur, einer Prüfung oder einem Test, stellen Sie entscheidende Wissenslücken fest. Das liegt daran, dass Sie das erlernte Wissen lediglich auswendig gelernt, nicht jedoch verstanden haben. Auswendiglernen hat einen entscheidenden Nachteil. Sie erfassen die Bedeutung des Gelernten nicht mit der Folge, dass dieses Wissen nicht verankert wird. Das hat zur Folge, dass Sie es wieder vergessen und dieses Wissen nicht zur Verfügung steht, um neues Wissen zu verankern. Sobald Sie etwas auswendig lernen, haben Sie keine Gewähr, ob Sie das erlernte Wissen überhaupt verstanden haben und es im Bedarfsfall tatsächlich abrufen können. So kann es passieren, dass Sie die Klausur, die Prüfung oder den Test nicht bestehen. 
 
Hier kommt Richard Feynman ins Spiel. Er war Physiker und darüber hinaus ein echtes Multitalent. Im Jahr 1965 bekam er zusammen mit anderen Wissenschaftlern den Nobelpreis für Physik. Das waren jedoch nicht die einzigen beachtlichen Erfolge dieses Mannes, der sich gern als Landei und Quertreiber präsentierte. Er liebte es auch, Wissen zu vermitteln, woraus die Feynman-Methode entstanden ist. Ihr liegt die These zugrunde, dass wir erst dann tiefgreifendes Wissen und Verständnis erlangen, wenn wir den Sachverhalt komplett durchdringen. Nur wer einen Sachverhalt komplett verstanden hat, kann von diesem Wissen Rückschlüsse auf neue, ähnliche Situationen ziehen. Genau um diese Transferleistung geht es bei der Feynman-Methode. 
 
So funktioniert die Feynman-Methode 
Die Feynman-Methode setzt sich aus mehreren Schritten zusammen, die zirkelartig wiederholt werden. Sobald der letzte Schritt abgeschlossen ist, beginnen Sie wieder mit dem ersten Schritt. Auf diese Weise prüfen Sie, ob Sie das erlernte Wissen tatsächlich verstanden beziehungsweise verinnerlicht haben. 
 
Die einzelnen Schritte der Feynman-Methode: 
 
1. In einem ersten Schritt verschaffen Sie sich einen Überblick über das Thema, das Sie vertiefen möchten. Sie formulieren zunächst eine Überschrift und führen die wichtigsten Punkte auf. 
2. In einem zweiten Schritt erklären Sie das Thema einem realen oder imaginären Gesprächspartner, der diesbezüglich keine oder nur geringe Kenntnisse hat. Während Sie das Thema erklären, tun sich Wissenslücken auf, die Sie sich notieren. Das erkennen Sie daran, dass Sie ins Stocken geraten oder nicht ausreichend in die Tiefe gehen. 
3. Der dritte Schritt ist mit deutlich mehr Aufwand verbunden. Es gilt, die Wissenslücken zu schliessen. Dank Ihrer Notizen haben Sie einen genauen Überblick über Ihre Schwachstellen. Versuchen Sie, komplizierte Sachverhalte mit Beispielen zu vereinfachen, sofern das möglich ist. 
4. Nun schliesst sich der Kreis, indem Sie in einem vierten Schritt den ersten Schritt wiederholen und das Thema noch einmal erklären. Ihr Gegenüber ist wieder eine reale oder imaginäre Person. Sobald sich Wissenslücken auftun und Sie erneut ins Stocken geraten, machen Sie sich Notizen. Auf diese Weise sammeln Sie die Punkte, in denen Sie noch unsicher sind, und die Sie deshalb vertiefen sollten. 
 
Diesen Kreislauf oder Zirkel wiederholen Sie so oft, bis Sie das Thema ohne Pausen und Lücken vortragen können. Erst wenn das gelingt, haben Sie alle Inhalte verstanden. Durch die Wiederholungen und die Wissenstiefe verankern Sie das erlernte Wissen - und zwar ganz ohne Auswendiglernen. 
 
Warum die Feynmann-Methode funktioniert 
Dass die Feynmann-Methode funktioniert, liegt daran, dass Richard Feynmann den Unterschied zwischen dem Kennen von Begriffen und dem Verstehen eines Sachverhaltes verstanden hat. Nicht nur viele Schüler und Studenten fokussieren sich darauf, Fakten und Theorien auswendig zu lernen. Sie versäumen es, neues Wissen wirklich zu verstehen und es in bereits vorhandenem Wissen zu verankern. Zusammenfassend ist festzuhalten, dass die Feynmann-Methode nicht auf stumpfes Reproduzieren von auswendig Gelerntem setzt. Stattdessen geht es um das Durchdringen neuer Sachverhalte und um das tatsächliche Verstehen.