Wer den richtigen Smalltalk beherrscht, kann im Vorstellungsgespräch für eine gute Atmosphäre sorgen und damit ordentlich punkten.
Eine ordentliche Vorbereitung ist für jedes Vorstellungsgespräch das A und O. Doch dazu gehört nicht nur, dass Sie sich auf klassische Fragen wie jene nach Ihren Stärken und Schwächen vorbereiten. Auch Ihre Körpersprache, Kleidung und sogar die Fähigkeit zum Smalltalk können über Erfolg oder Misserfolg im Bewerbungsgespräch entscheiden. Denn Smalltalk lockert die Atmosphäre auf, lässt Sie sympathisch wirken und dadurch Punkte beim Personaler sammeln. Vorausgesetzt jedenfalls, dass Sie den „richtigen“ Smalltalk beherrschen. Aber was bedeutet das?
Wonach gehen Sie bei grossen Lebensentscheidungen? Viele von Ihnen werden nun mit dem Bauchgefühl antworten. Ähnlich verhält es sich bei Bewerbungsprozessen. Zwar wählen die Personaler geeignete Bewerber vorab anhand ihrer eingesendeten Unterlagen aus und werden auch nach einem Vorstellungsgespräch das objektive Pro und Contra abwägen, doch zwischen zwei geeigneten Kandidaten wird schlussendlich ebenfalls eine Entscheidung aus dem Bauch heraus getroffen. Wer hat sympathischer gewirkt? Bei wem haben die Entscheidungsträger ein „besseres Gefühl“? Wer könnte ins Team passen? Damit Sie im Bewerbungsgespräch also nicht nur auf objektiver, sondern auch auf der Gefühlsebene punkten können, sollten Sie den richtigen Smalltalk beherrschen. Denn dieser sorgt für eine wohlige Atmosphäre und ein dementsprechend „gutes Bauchgefühl“ bei allen Beteiligten.
Studien belegen grosse Wirkung von „Rapport“ im Bewerbungsgespräch
Alles Humbug, denken Sie jetzt? Falsch! Die Wirkung einer guten Gesprächsatmosphäre in Bewerbungsprozessen ist empirisch belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen deutlich, dass Bewerber, welche einen „Rapport“ – also eine angenehme Gesprächsatmosphäre im Sinne eines harmonischen zwischenmenschlichen Verhältnisses – herstellen können, eine deutlich bessere Chance auf die Jobzusage haben als jene, die „nur“ auf objektive Argumente wie einen überzeugenden Lebenslauf setzen.
Smalltalk im Bewerbungsgespräch: So stellen Sie einen „Rapport“ her
Einen „Rapport“ herstellen? Was kompliziert klingt, ist es eigentlich nicht. Sie müssen nicht mehr oder weniger beherrschen als simplen Smalltalk. So, wie Sie ihn eigentlich auch tagtäglich mit Freunden, Familie oder dem Friseur führen. Dennoch fällt es Bewerbern manchmal schwer, in der Ausnahmesituation des Vorstellungsgespräches die notwendige Lockerheit für einen ungezwungenen Smalltalk zu finden. Wir haben Ihnen deshalb die besten Tipps und Tricks für Smalltalk im Bewerbungsgespräch in Kürze zusammengestellt:
- Achten Sie auf eine lockere, dennoch aber professionelle Körpersprache, Mimik und Gestik.
- Meiden Sie kritische Themen wie Politik, Religion oder auch Ihren früheren Arbeitgeber.
- Lästern gilt beim Smalltalk, und vor allem in einer Bewerbungssituation, also absolutes No-Go – völlig egal, um wen es sich handelt.
- Sprechen Sie stattdessen über das Wetter, ein branchenspezifisches Thema wie eine neue Erfindung oder stellen Sie Fragen über das Unternehmen, dadurch zeigen Sie direkt Interesse und schlüpfen in die angenehmere Rolle des Zuhörers anstelle des Redners.
- Finden Sie Gemeinsamkeiten oder informieren Sie sich vorab über Ihren Gesprächspartner, zum Beispiel über Social Media Kanäle wie LinkedIn. Aber Vorsicht, Sie wollen schliesslich nicht wie ein Stalker erscheinen. Verwenden Sie deshalb nur leicht zugängliche und mit dem Arbeitsplatz verwandte Informationen à la: „Auf Ihrem LinkedIn-Profil habe ich gesehen, dass Sie auf der ABC University waren, richtig? Dort war ich auch. Welchen Professor hatten Sie?“
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