… sagen die Chefinnen und Chefs der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) per Video zu spannenden Berufsleuten und drehen damit den Spiess im Bewerbungsprozess um.
-VBZ-
Die Zeiten, in denen die Bewerbenden als Bittsteller dastanden und dankbar sein mussten, überhaupt irgendeine Stelle besetzen zu dürfen, sind definitiv vorbei. Das haben die VBZ rechtzeitig erkannt und starteten deshalb vor zwei Jahren eine Charmeoffensive. In der Hauptrolle: die Vorgesetzten der VBZ. Sie bewerben ihre freien Stellen per Jobvideo und bieten Interessentinnen und Interessenten so einen authentischen Einblick in deren zukünftigen Arbeitsalltag.
Mit den Jobvideos vermitteln die VBZ, was kein noch so aufwendiges Inserat schafft: Eindrücke, Emotionen und Bilder. Die VBZ ermöglichen den Interessierten einen ersten persönlichen Eindruck von der neuen Chefin oder dem neuen Chef, vom Arbeitsumfeld und dem Arbeitsplatz. Dabei geben sich die Vorgesetzen so, wie sie sind: Die VBZ Jobvideos sind kein Spielfilm, sondern bilden die Realität ab. Dabei kommen aber auch die Fakten nicht zu kurz: Diese sind in den Stellenanzeigen direkt unter dem Film aufgeführt.
Die VBZ produzieren nicht nur für einzelne, ausgewählte Stellen ein Jobvideo, sondern für jede Einzelne. Weil die Mehrzahl der jährlich 200 neu Rekrutierten als Tram- oder Busfahrer angestellt wird, sind jedoch nicht 200, sondern jährlich rund 40 verschiedene Videos zu produzieren.
Endstation Print, nächster Halt Internet
Als erstes Unternehmen in der Schweiz setzen die VBZ konsequent auf Internet und Video.
Das Internet hat sich breit durchgesetzt und ist Alltag geworden. Über 90% der Schweizer im Erwerbsalter nutzen das Internet mehrmals pro Woche. Für sie ist der Gebrauch so selbstverständlich wie Zeitung lesen oder Fernsehen. Weil das Internet ungleich mehr Möglichkeiten bietet, Informationen attraktiv aufzubereiten und mit den Bewerbern in Kontakt zu treten, drängt es sich für das Personalmarketing geradezu auf.
Die Jobsite der VBZ besuchen monatlich gegen 20'000 Interessierte. Auch die Facebookseite des VBZ-HR (jobs@VBZ Züri-Linie) erfreut sich immer grösserer Beliebtheit. Neben den aktuellen Stellen posten die VBZ auf dieser Seite auch interessante Einblicke in den Berufsalltag der VBZ-Mitarbeitenden. Ebenso haben sich die Online-Stellenplattformen endgültig etabliert. Sie laufen den alteingesessenen Printprodukten mehr und mehr den Rang ab und ihre Zugriffszahlen steigen stetig. Die Website der VBZ ist mit den drei Grossen der Branche vollautomatisch verlinkt. Sinnvolle Internetkooperationen – auch das verstehen die VBZ unter Fokussierung auf das Internet.
Trotz klarem Fokus auf Online können und wollen die VBZ noch nicht komplett auf Printinserate verzichten. Für spezifische Stellen bzw. Zielgruppen bleibt die Printwerbung derzeit noch erfolgsversprechend. Auffällige VBZ-blaue Teaser verweisen in grossen Tageszeitungen auf das Jobvideo und den sich bewerbenden Vorgesetzten im Internet.
Die Bilanz
Zur Vorbereitung erhalten die Vorgesetzten eigens entwickelte Unterlagen. Die Chefinnen bereiten also ihre Statements eigenhändig vor und erhalten weder Vorgaben noch fertige Texte von HR oder der Kommunikationsabteilung. Dadurch gewinnt auch die Auseinandersetzung mit der Stelle und den Anforderungen an die Wunschperson eine ganz neue Qualität und Tiefe. Natürlich war zu Beginn etwas Überzeugungsarbeit notwendig, um tatsächlich sämtliche Chefinnen und Chefs vor die Kamera zu bringen – doch der Einsatz hat sich gelohnt, inzwischen ist es ganz einfach selbstverständlich.
Die VBZ haben einen grossen Schritt in die richtige Richtung gemacht, um sich durch eine deutlich bessere Positionierung auf dem Arbeitsmarkt und eine innovative Bewerberansprache für ihre demografische Herausforderung und den Fachkräftemangel zu rüsten.
Die VBZ haben rund 50'000 Franken in die Konzeption, in durchdachte Prozesse und massgeschneiderte Unterlagen gesteckt. Jetzt dauert die Aufschaltung eines Jobvideos noch maximal 10 Tage (vom Eingang des Stellenbesetzungsantrags bis zur Aufschaltung im Internet) und kostet, abhängig vom Aufwand, rund 3'000 Franken. Durch eine crossmediale Verbreitung der Jobvideos wird das Ziel "Mehr Aufmerksamkeit bei tieferen Kosten" erreicht.
Beispiel eines Jobvideos