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Referenzpersonen: Fürsprecher der Kompetenz

Veröffentlicht am 10.05.2018 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Referenzpersonen: Fürsprecher der Kompetenz

Ein Bewerbungsgespräch, und läuft es auch noch so gut, gibt allen Beteiligten nur wenig Einblick in das Wesen des Gegenübers. Im Idealfall sind sowohl die Dienstgeber- als auch die Dienstnehmer-Seite vom Gesprächspartner positiv beeindruckt. Zusätzliche Auskunftspersonen können Unsicherheiten ausräumen.

Wenn ein Vorstellungsgespräch auf beiden Seiten einen positiven Eindruck hinterlässt, gibt man einander eine Chance und arbeitet, wenn die Zufriedenheit über einige Wochen anhält, auch über die Probezeit hinaus zusammen. Aber natürlich kann das schief gehen und die Job- bzw. Personalsuche beginnt wieder von vorne.

Während vor allem bei Jobs, für die sehr viele Bewerbungen zu erwarten sind, und tendenziell zunehmend bei größeren Arbeitgebern mehrere Bewerbungsrunden oder sogar ein „Assessment Center“ Standard sind - als „Wettbewerb“ zwischen den Bewerbenden -, fragen manche Personalsuchende auch gezielt nach Empfehlungen.

Zeugen Ihrer Expertise

Was ehemalige Kollegen oder der beste Freund über einen sagen würde, ist eine Frage, die viele bereits im Vorstellungsgespräch gehört haben. Wenn nach schriftlichen Einschätzungen der eigenen Qualitäten durch frühere Vorgesetzte gefragt oder man gar um die Erlaubnis zur telefonischen Nachfrage bei ebendiesen gebeten wird, kann sich allerdings eine gewisse Nervosität einstellen. Wer aus früheren Jobs einen schlechten Abgang gemacht hat - sei es aufgrund von Streitigkeiten mit Kollegen, sei es weil man sich vom Boss einfach schlecht behandelt fühlte -, kann dabei zurecht ins Schwitzen kommen. Umso bedeutender ist es, für den Fall des Falles gewappnet zu sein, und frühzeitig eine passende „Shortlist“ anzulegen.

Glaubwürdigkeit

Dabei geht es nicht primär um Leute, die einfach nur Gutes über einen zu sagen haben, sondern um solche, die einen in Bezug auf die beruflichen Kompetenzen tatsächlich glaubhaft einschätzen können. Der Teamleiter im vierwöchigen Berufspraktikum während Ihrer Schulzeit ist dafür wahrscheinlich weniger gut geeignet als der Ausbildungsleiter Ihrer dreijährigen Lehrzeit. Der Abteilungsleiter im zuletzt ausgeübten Dienstverhältnis mitunter besser als die Personalchefin des ersten Arbeitgebers vor 15 Jahren.

Weiters geht es nicht unbedingt darum, die Person an der hierarchischen Spitze eines Unternehmens für sich sprechen zu lassen - außer, man hat tatsächlich direkt unter dieser Ebene oder gar eng mit der Person zusammen gearbeitet. Im Fall eines Vorstandsmitglieds, dessen Pressesprecher sie waren, ist dies wahrscheinlicher, als wenn sie einfacher Mitarbeiter einer internationalen Versicherungsgesellschaft waren und den CEO für Mitteleuropa als Referenz anführen. Wobei das natürlich nicht ganz unmöglich ist.

Halten Sie den Kontakt, weil Sie ihn auch selbst schätzen

Wen auch immer Sie auf Nachfrage als Referenzperson angeben: Versichern Sie sich vorab, dass ein Anruf Ihres künftigen Dienstgebers für diese Person in Ordnung ist - auch wenn es vielleicht nicht in der unmittelbaren Zukunft passieren wird. Insofern ist es sicher nützlich, den Kontakt mit einer solchen Fürsprecherin bzw. einem Fürsprecher dauerhaft zu halten, und sich über die Jahre immer mal wieder z.B. mit Glückwünschen zum Geburtstag oder einer Einladung zum Kaffee zu melden. Nicht, weil die Person Ihnen in Zukunft „etwas bringen“ kann, sondern weil Sie ihr aufgrund der früheren, guten Zusammenarbeit in gewisser Weise verbunden sind - und diese Einschätzung eben auch auf der anderen Seite vermuten.