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Siezen oder Duzen im Büro?

Veröffentlicht am 18.06.2020
Siezen oder Duzen im Büro?
Siezen oder Duzen im Büro? 
 
War früher ein "Sie" in Bürotagen selbstverständlich, so haben sich auch hier die Zeiten geändert. Rasch wird einem heutzutage die private Anrede angeboten. Um nicht in unangenehme Situationen zu geraten, finden Sie nachstehend einige Regeln für das berufliche "Du".
Am Anfang steht das "Sie" 
Als Neuling im Büro sollte man Kollegen und Vorgesetzte selbstverständlich zunächst mit "Sie" anreden, es sei denn, es gibt diesbezüglich eine unternehmensweite Vereinbarung, welche allerdings meist bereits während der Bewerbungs-Interviews kommuniziert wird. Inwieweit das Duzen im Unternehmen üblich bzw. wann eventuell der passende Moment für ein zukünftiges "Du" gekommen ist, kann man herausfinden, wenn man seine Kollegen in Ruhe kennenlernt und die gesamte Gruppen- und Teamdynamik ein wenig beobachtet. Jedenfalls hat das "Sie" im Umgang miteinander mehr mit gegenseitigem Respekt und Diskretion, als mit Sympathie oder Antipathie zu tun. Warten Sie mit einem "Du" also ruhig erstmal ab, wenn Sie sich nicht sicher sind.  
 
Was sagt der Knigge?  
Grundsätzlich bietet stets der Ranghöhere dem Rangniedrigeren, der Ältere dem Jüngeren sowie der Kollege mit der höheren Anzahl an Dienstjahren demjenigen, der noch nicht so lange in dem Unternehmen tätig ist, die private Anrede an. Allerdings gibt es eine genderbedingte Ausnahme. Eine jüngere Dame darf einem älteren Mann das "Du" vorschlagen. Es sei denn, der Mann steht gesellschaftlich oder beruflich weit über ihr. 
 
Haben Sie sich dazu entschlossen, jemandem in der Firma das "Du" anzubieten, sollten Sie dabei diskret und überlegt vorgehen. Lassen Sie Ihrem Gegenüber stets die Möglichkeit einer Ablehnung, welche durchaus professionelle Gründe haben kann. Der Angesprochene ist vielleicht der Ansicht, dass es von Vorteil sei, Berufliches und Privates strikt zu trennen. Auch kann es sein, dass er einfach noch etwas Zeit benötigt. Eine Ablehnung des angebotenen "Du-Wortes" ist widerspruchslos zur Kenntnis zu nehmen, ein mehrmaliges "Nachfassen" würde die Grundregeln des Anstands verletzten. 
 
Fazit 
Wer etwas abwartet und das Geschehen im Betrieb beobachtet, wird schnell selbst spüren, wann der geeignete Augenblick für ein "Du" gekommen ist. Wem die Unternehmenskultur noch nicht geläufig bzw. wer sich unsicher ist, der sollte auf jeden Fall zunächst beim "Sie" bleiben, um die Grundregeln der Höflichkeit und des gegenseitigen Respekts nicht zu verletzen. Wird die private Anrede abgelehnt, sollte dies nicht als Beleidigung aufgefasst werden, da der Angesprochene gute Gründe dafür haben kann, die nichts mit Antipathie oder anderen persönlichen Motiven zu tun haben.