Das Kündigungsgespräch - eine höchstpersönliche Angelegenheit
Kündigungs- und Trennungsgespräche sind eine höchstpersönliche Angelegenheit. Das bedeutet, dass die Kündigung an sich sowie der Inhalt von Kündigungsgesprächen nur die Chefetage und den betroffenen Mitarbeiter etwas angehen. Eine Kündigung gehört deshalb auch nicht in den Briefkasten, sondern sollte persönlich ausgesprochen werden. Die postalisch zugesandte Kündigung ist stil- und taktlos, denn sie würdigt den Mitarbeiter, zusätzlich zu seiner Kündigung, in persönlicher Weise und auch in Bezug auf seine Arbeitsleistung herab. Spricht es sich im Unternehmen herum, dass sich Führungskräfte um die persönliche Mitteilung einer Kündigung herumdrücken, wirft das auch im Außen ein sehr schlechtes Licht auf das Unternehmen und insbesondere auf die Führungsriege.
Kündigungs- und Trennungsgespräch: Inhalt und Verlauf
Es gibt einige Verhaltensweisen, die Ihnen als Führungskraft helfen werden, das Kündigungs- und Trennungsgespräch so zu gestalten, dass der Mitarbeiter sein Gesicht wahren kann.
1.Wichtig ist, dass der unmittelbare Vorgesetzte den betroffenen Mitarbeiter über die Kündigung informiert. Als direkter Vorgesetzter haben Sie eine direkte Verbindung zu Ihrem Mitarbeiter, kennen seine Arbeitsweise sowie den Grund und die Hintergründe der Kündigung. Diese Informationen helfen Ihnen, die mögliche Reaktion des Mitarbeiters einzuschätzen, um entsprechend darauf reagieren zu können.
2.Fallen Sie nicht mit der Türe ins Haus, aber reden Sie auch nicht um den heißen Brei herum. Überlegen Sie sich einen adäquaten Einstieg in das Gespräch, indem Sie zum Beispiel über die ungünstige aktuelle wirtschaftliche Lage oder über die nötige Umstrukturierung des Unternehmens sprechen. Nach dieser kurzen Einleitung sollten Sie zur Sache kommen und den Mitarbeiter umfassend über die Hintergründe der Kündigung informieren, ohne ihn zu kränken oder herabzuwürdigen. Bleiben Sie während des gesamten Gespräches ruhig und sachlich.
3.Mitarbeiter reagieren unterschiedlich auf Kündigungen. Während manche ganz ruhig bleiben, setzen andere zu einer heftigen Gegenwehr an, werden wütend, vielleicht auch ausfällig. Andere wiederum sind vollkommen schockiert, zeigen ihren Schmerz und brechen in Tränen aus. Akzeptieren Sie Emotionen und zeigen Sie Verständnis für den Mitarbeiter.
4.Nicht selten kommt es vor, dass Sie Einzelheiten aus dem Privatleben erfahren. Auch wenn die persönliche Situation Sie sehr berührt, müssen Sie auf Kurs bleiben und dürfen die Kündigung nicht in Frage stellen. Das gilt auch dann, wenn Sie als Vorgesetzter nicht von der Kündigung überzeugt sind. Diese Bedenken müssen Sie für sich behalten. Schließlich nehmen Sie als Vorgesetzter die Interessen der Unternehmensleitung wahr.
Richten Sie abschließend den Blick in die Zukunft. Für beide Parteien ist es eine sinnvolle Lösung, wenn der Mitarbeiter bis zum Ausscheidungstermin sein Gehalt erhält, jedoch freigestellt wird. Auch für das Betriebsklima innerhalb des Unternehmens ist die Freistellung eine gute Lösung. Kollegen wären ansonsten hin und her gerissen zwischen Mitleid, Zustimmung und Ablehnung, was sich negativ auf die Arbeitsmoral auswirken könnte.