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Lob und Tadel in der Arbeitswelt

Veröffentlicht am 30.11.2018 von myjob.ch - Bildquelle: iStock
Lob und Tadel in der Arbeitswelt

Die Kommunikation zwischen Mitarbeitenden wie auch über die hierarchischen Ebenen hinweg birgt viele Tücken, wenn es um die Bewertung von Arbeitsergebnissen geht. Eine ordentliche Feedback-Kultur sollte vom Unternehmen gefördert, auf mögliche Missverständnisse muss eingegangen werden.

Ein nettes Wort, ein fröhliches Lächeln: Nicht immer braucht es viel, um einen durchschnittlichen Arbeitstag zu einem guten zu machen. Ebenso rasch kann die Stimmung aber in die andere Richtung kippen. Wenn zum Beispiel mit der Kritik an einer bestimmten Aufgabenerfüllung – welche durchaus berechtigt sein kann – die gesamte Leistungsfähigkeit eines Kollegen oder Untergebenen in Abrede gestellt wird.

Neben Zorn und Widerrede als sofortiger Reaktion des Gegenübers besteht die Gefahr, dass sich eine tiefsitzende Kränkung einnistet. Diese nagt mitunter am Selbstwertgefühl und untergräbt, wenn Ähnliches öfter vorkommt, auf lange Sicht wohl auch die Loyalität zum Unternehmen.

Kommunikation trainieren
Problematischer als ein falsches – vielleicht völlig unbedachtes – Wort unter Kolleginnen und Kollegen ist die wiederholte Abkanzelung durch Vorgesetzte. Nicht nur der Umgang der Mitarbeitenden untereinander, sondern auch die Schulung von Führungskräften hinsichtlich der Kommunikation mit den Dienstnehmern sollte darum ein Kernanliegen jedes Unternehmens sein. Insbesondere, wenn einfache Mitarbeitende in die Team-, Abteilungs- oder Bereichsleitung aufsteigen, gilt es ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass bestimmte Dinge, die man sagt, künftig anders aufgenommen werden (könnten).

Wer von einem Kollegen oder einer Kollegin derselben hierarchischen Ebene bezüglich einer Aufgabenlösung gesagt bekommt: „Das ist nicht gut!“, wird sich vielleicht ärgern, darüber diskutieren und schließlich selbst entscheiden, ob tatsächlich eine Überarbeitung nötig ist. Wer dasselbe von einem Vorgesetzten hört – vielleicht ohne nähere Begründung, vielleicht nur per E-Mail –, der macht sich je nach Persönlichkeitsstruktur mitunter gleich Sorgen um seinen Job.

Positives betonen
Einfache Kritik sollte in diesem Sinn möglichst positiv formuliert werden, um nicht kränkend oder verunsichernd zu wirken. Anstatt die Qualität einer Arbeit grundsätzlich in Frage zu stellen, können gute Aspekte hervorgehoben und kann damit zur Optimierung weniger gelungener Teile auf dasselbe Niveau animiert werden.

Gleichzeitig sollte man aber auch nicht jedes Wort von Mitarbeitenden und Vorgesetzten auf die Goldene Waage legen. Bei sehr knappem, unklarem Feedback ist Nachfragen erlaubt und sollte sogar erwünscht sein – immerhin geht es darum, seine Arbeit gut erledigen zu können. Im Fall wirklicher Beleidigungen, Gemeinheiten oder gar von anhaltendem Mobbing sind jedoch andere Schritte zu setzen und die dafür zuständigen Anlaufstellen zu kontaktieren.